Mönchengladbach 250 000 Euro für Bürgerhilfe auch 2015

Mönchengladbach · CDU und SPD wollen "bürgerschaftliches Engagement" weiter fördern, fordern aber Richtlinien.

Es ist sperriger Titel, der vermutlich in einem Verwaltungszimmer erfunden wurde: "Wohnumfeldverbesserung bei bürgerschaftlichem Engagement". Was sich dahinter verbirgt, ist jedoch gut durchdacht und wesentlich mehr wert als die 250 000 Euro, mit der die Position im Haushalt hinterlegt ist. Denn Gladbacher - Vereine, Gruppen, Initiativen - können Geld aus einem Fördertopf in Anspruch nehmen, wenn sie Arbeitsleistungen oder Eigenmittel in gleicher Höhe zur Verfügung stellen. Die Resonanz auf diese Initiative war riesig: Bürger meldeten 33 Projekte an und stellten ihre Forderungen. Und die waren dann so hoch, dass die Mittel schnell ausgeschöpft waren.

Es gab prompt Ärger. Grüne und Linke wollten die Mittel aufstocken. Die FDP empfahl, die "Traumstraße", ein Laternen-Ensemble des Künstlers Alex Morrison am Hohlweg zwischen Spatzenberg und Fliescherberg, noch mit aufzunehmen - und die benötigen rund 22 000 Euro, die der Museumsverein braucht, um die Laternen zu kaufen, als Mehrausgaben für 2015 anzurechnen. Es gab Wortgefechte und den Vorwurf des SPD-Ratsherrn Reinhold Schiffers, die Liberalen würden "Klientelpolitik" betreiben.

Inzwischen haben sich die Wogen etwas geglättet. Fest steht: Auch die 250 000 Euro reichen nicht, um alle Projekte ausreichend zu finanzieren, die als unterstützungswert eingestuft werden. Es gibt eine Überzeichnung, so dass die Verwaltung vorschlägt, die Fördersummen pauschal um rund 4,8 Prozent zu kürzen. Der Rat stimmte zu. CDU und SPD haben sich geeinigt, weitere 250 000 Euro für 2015 und die Folgejahre bereitzustellen - auch wenn Kämmerer Bernd Kuckels das Geld in seinem Entwurf für 2015 noch nicht aufgenommen hat. Sie gaben der Verwaltung allerdings eine Hausaufgabe auf und forderten einen Richtlinienkatalog.

(RP)
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