Mönchengladbach 250-Kilo-Bombe war um 18.27 Uhr entschärft

Mönchengladbach · Die Entwarnung kam um 18.27 Uhr: "Die 250-Kilo-Bombe ist entschärft." Die 27 Straßensperrungen im Stadtgebiet, die zeitweise zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Staus geführt hatten, konnten wieder aufgehoben werden. Rund 1000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Mönchengladbach: 250-Kilo-Bombe entschärft
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250-Kilo-Bombe in Mönchengladbach entschärft

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Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwochmorgen im Neubaugebiet Schäferstraße/ Heinrich-Pesch-Straße gefunden worden. Ein Baggerführer war auf sie gestoßen. Der Kampfmittelräumdienst wurde sofort informiert. Da die Bombe noch am gleichen Tag entschärft werden sollte, wurden Teile des Krisenstabs einberufen. In einem Umkreis von 300 Metern rund um den Fundort in Rheydt mussten etwa 1000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Straßen wurden gesperrt. Da auch die Bahnlinie Mönchengladbach-Rheydt betroffen war, musste sie in beiden Richtungen während der Zeit der Entschärfung gesperrt werden. Der letzte Zug fuhr um 17.25 Uhr über die Strecke.

 Diese 250-Kilo-Bombe war am Morgen in einem Neubaugebiet gefunden und am Abend entschärft worden.

Diese 250-Kilo-Bombe war am Morgen in einem Neubaugebiet gefunden und am Abend entschärft worden.

Foto: Theo Titz

In dem Radius von 300 bis 500 Metern galt luftschutzähnliches Verhalten. Das heißt: Die Anwohner mussten in ihren Häusern bleiben. Davon betroffen waren auch die Bewohner eines Altenheimes und die Patienten, Besucher und Personal der LVR-Klinik.

Ab 14 Uhr informierten Mitarbeiter des Ordnungsamtes in dem Gebiet über die Evakuierungsmaßnahmen. Die Besatzungen von Einsatzwagen klärten Anwohner über Lautsprecherdurchsagen auf. Die NEW stellte Busse bereit. Fünf Menschen mussten mit Krankenwagen aus dem inneren Zirkel gebracht werden.

Die Stadt richtete ab 14.30 Uhr eine Hotline mit zehn Freiwilligen ein. Bis zum Abend gingen rund 140 Anrufe von Bürgern ein, die Fragen zur Evakuierung hatten oder wissen wollten, ob Angehörige ihre Wohnungen rechtzeitig verlassen hätten.

Eigentlich sollte die Bombe gegen 17.30 Uhr entschärft werden. Die Feuerwehr hatte schon rechtzeitig dafür gesorgt, dass der Fundort für die Arbeiten des Kampfmittelräumdienstes ausgeleuchtet wird. Doch es gab Verzögerungen, weil der innere Zirkel nicht rechtzeitig geräumt war. Bei Kontrollgängen war entdeckt worden, dass sich noch Menschen in dem Evakuierungsgebiet befanden.

Um 17.55 Uhr kam dann die Meldung: Die Evakuierung ist abgeschlossen, die Entschärfung beginnt. Schon eine halbe Stunde später konnte Dirk Putzer vom Kampfmittelräumdienst melden: Die 250-Kilo-Bombe ist unschädlich gemacht.

Rund 100 Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und von der Stadtverwaltung waren im Einsatz.

Auch 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg werden immer noch Bomben im Stadtgebiet gefunden. Im August stieß man im JHQ auf eine Brandbombe. Im April wurde im Geistenbecker Feld vor einem geplanten Hausbau bei Sondierungsarbeiten eine Zehn-Zentner-Bombe gefunden. Ebenfalls im April wurde bei Erweiterungsarbeiten für Zalando eine Stabgranate entdeckt. Und im März legte der Fund einer 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Eicken fast die komplette Innenstadt lahm.

(RP)
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