Mönchengladbach 28 Monate Haft wegen Beihilfe zum Drogendeal

Mönchengladbach · Die erste Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts hat einen 22-jährigen Drogenkurier aus Hückelhoven zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Der Mann hatte gestanden, per Bahn in vier Fahrten zwischen Hückelhoven und Minden hin und her gefahren und dabei Drogen zu Dealern transportiert zu haben. Der Staatsanwalt hatte dem jungen Mann verbotenen Besitz von Rauschgift und Beihilfe zum Handeltreiben mit kiloweise Amphetaminen vorgeworfen.

Der Hückelhovener musste gestern zum ersten Mal auf einer Anklagebank Platz nehmen. Im Prozess trat der 22-Jährige sofort die Flucht nach vorne an und legte ein komplettes Geständnis ab. Er gab zu, Marihuana aber auch Amphetamine zu konsumieren. Bereits während seiner Bundeswehrzeit sei er Konsument gewesen. Doch danach, als ihn seine Freundin verließ, sei es mit ihm bergab gegangen.

Mit den Drogen habe es richtig angefangen, als ihn ein Freund, den er bereits als 14-jährigen Jungen kannte, aufsuchte. Außerdem meldete sich ein junger Mann, den er aus der Bundeswehr kannte. Für beide Dealer sollte er Amphetamin besorgen. "Weil ich im Grenzgebiet wohne, haben mich die beiden als Kurier ausgesucht", vermutete der Angeklagte. Für jede Lieferung habe man ihm 200 Euro versprochen. Mit seinem NRW-Ticket habe er die Fahrten unternommen. Meistens soll der 22-Jährige ein Kilogramm Amphetamine transportiert haben. Dabei handelte es sich, wie die Ermittler feststellten, um Drogen mit einem relativ hohen Wirkstoffgehalt. Bei dem ersten Amphetamingeschäft soll es sich zunächst um eine Probe mit ein paar Gramm gehandelt haben, so der Bundeswehrfreund des Hückelhoveners.

Der Staatsanwalt forderte für den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Doch das Gericht berücksichtigte, dass der Kurier mit seinem Geständnis bei der Aufklärung des Drogenfalles geholfen und dabei mit dem Betrag von 400 Euro keinen großen Gewinn gemacht habe. Am Ende verurteilte ihn das Gericht zu zwei Jahren und vier Monaten Haft und empfahl eine Therapie. Der Hückelhovener akzeptierte das Urteil sofort.

(RP)
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