Mönchengladbach 300 neue Flüchtlinge erwartet: Stadt musste Notunterkunft in Schule schaffen

Mönchengladbach · Mönchengladbach erwartet einen neuen Flüchtlingssturm. Bis zum Ende des Jahres könnten bis zu 300 neue Asylbewerber in die Stadt kommen.

Die Flüchtlingsunterkünfte sind aber schon voll. 45 Asylbewerber, die Ende vergangener Woche der Stadt vom Land zugewiesen wurden, musste die Verwaltung jetzt im ehemaligen Schulgebäude an der Orffstraße in Wickrath unterbringen. Allen Beteiligten sei bewusst, dass dies nur eine kurzfristige und vorübergehende Lösung sein kann, teilte die städtische Pressestelle gestern mit.

Zwischen Januar 2013 und Ende Juli 2014 hat sich die Zahl der Asylbewerber von 536 auf 1030 fast verdoppelt. Das geht aus einem Bericht der städtischen Sozialverwaltung hervor.

Zurzeit leben 319 Flüchtlinge in selbst angemietetem Wohnräumen, die übrigen in städtischen Übergangseinrichtungen. Damit ist die Aufnahmekapazität in den zur Verfügung stehenden Übergangsheimen mehr als erschöpft.

Durch den erheblichen Zuzug reichen die im Haushalt 2014 bereitstehenden Mittel von insgesamt 3,7 Millionen Euro nicht aus. Flüchtlinge, die sich in der Stadt aufhalten, haben Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Nach dem heutigen Stand werden bis zum Jahresende zusätzlich rund 2,1 Millionen Euro anfallen. Dazu kommen Mieten, Betriebs- und Personalkosten.

Die Zuweisungen des Landes für die Kosten für Flüchtlinge seien zwar von 1 068 985 Euro (2013) auf 1 247 049 (2014) erhöht worden, decken aber laut Sozialverwaltung die aufzubringenden Kosten nur zu einem geringen Teil.

Die Verwaltung geht nach wie vor davon aus, dass das Land eine Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen JHQ plant und zeitnah realisieren wird. Die in dieser Einrichtung geschaffenen Plätze würden auf die Zahl derjenigen Asylbewerber angerechnet, die Mönchengladbach aufnehmen muss. Dann könnte die Stadt einen Teil der von ihr vorgehaltenen Flüchtlingsheime zurückbauen. Ab wann und in welchem Umfang das möglich ist, hängt von den Entscheidungen des Landes ab. Die Verwaltung ist zu Zeit um eine verbindliche Klärung bemüht und will im Sozialausschuss über neue Erkenntnisse berichten.

(gap)
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