Mönchengladbach 36-Jähriger soll an Kinder Marihuana verkauft haben

Mönchengladbach · Ein 36-Jähriger musste sich erneut wegen verbotener Rauschgiftgeschäfte mit Minderjährigen vor dem Mönchengladbacher Schöffengericht verantworten. Das letzte Mal waren Zeugen, die 2012 Kunden des Angeklagten gewesen sein sollen, dem Gericht ferngeblieben. Diesmal meldete sich zu Prozessbeginn einer dieser Zeugen und kündigte sein baldiges Eintreffen im Gerichtssaal mit den Worten an: "Ich bin soeben zu Fuß in Rheydt aufgebrochen und komme jetzt zur Verhandlung."

Laut Anklage soll der 36-jährige Schwarzafrikaner im Jahr 2012 in seiner Wohnung in Rheydt an drei Minderjährige Marihuana verkauft haben. In seiner Wohnung wurden bei einer Durchsuchung drei Joints gefunden. Doch der Angeklagte protestierte sofort: "Die Joints habe ich doch nur wegen meiner chronischen Kopfschmerzen genommen. Aber mit Drogengeschäften habe ich noch nie etwas zu tun gehabt", sagte der 36-Jährige sichtlich aufgeregt.

"In dem Mietshaus, in dem ich wohne, da ist ein Mieter, der handelt ständig mit Drogen. Mit dem habe ich ständig Stress und Ärger", sagt er weiter.

Inzwischen hatte ein 18-jähriger Zeuge den Gerichtssaal betreten. Er hatte einmal gemeinsam mit zwei Freunden bei dem Hausmitbewohner des Angeklagten Marihuana gekauft. Dafür war er vom Jugendrichter bestraft worden. "Den Angeklagten kenne ich nicht. Aber wir wurden einmal von einem Dunkelhäutigen auf der Straße angesprochen, ob wir nicht Drogen kaufen wollten", erinnerte sich der Zeuge und ergänzte zugleich: "Der sah aber ganz anders aus." Auch der Angeklagte war sich sicher: "Den Mann habe ich noch nie gesehen". Als die weiteren Zeugen auch diesmal nicht eintrafen, wurde der Prozess beendet. Auch der Fußgänger war nicht gekommen. Die ferngebliebenen Zeugen müssen 150 Euro Ordnungsgeld zahlen. Der Angeklagte muss sich demnächst erneut vor dem Schöffengericht verantworten.

(RP)
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