Mönchengladbach 4. Meisterkonzert: Wenn Flöte und Klavier miteinander kommunizieren

Mönchengladbach · Begriffe wie Solo und Begleitung standen im vierten Meisterkonzert auf dem Index. Es war eine Freude, eine ideale musikalische Partnerschaft zu erleben, in der nicht einer sich auf Kosten des anderen profilierte. Magali Mosnier (Flöte) und Eric Le Sage (Klavier) kommunizierten auf ihren Instrumenten miteinander. Sie warfen sich die Bälle zu und fingen sie elegant auf. Das galt selbst für Werke wie Mozarts Sonate C-Dur KV 296. Zweifellos hat der Komponist da dem Klavier eine dominante Rolle zugebilligt. Aber so partnerschaftlich, wie hier musiziert wurde, konnte man das vergessen; als Zuhörer erlebte man ein munteres musikalisches Zwiegespräch.

 Magali Mosnier begeisterte beim Meisterkonzert.

Magali Mosnier begeisterte beim Meisterkonzert.

Foto: Mosnier

Diese Sonate ist im Original für Violine und nicht für Flöte geschrieben. Hätte man es nicht gewusst, wäre man wohl kaum darauf gekommen, so überzeugend klang sie auf der Flöte. Beide Musiker spielten mit der unbeschwerten Heiterkeit, die in dieser Sonate steckt. Sie stammt aus Mozarts Mannheimer Zeit, einer recht lockeren Epoche seines Lebens.

Ob Bachs Sonate Es-Dur BWV 1031 wirklich vom alten Johann Sebastian stammt, sei dahingestellt. Jedenfalls klingt sie nicht so, sondern schon eindeutig nach dem galanten Stil seiner Söhne. Für die Vermutung, dass Carl Philipp Emanuel Bach der wahre Autor ist, spricht viel. Galant, charmant war auf jeden Fall die Wiedergabe.

Drei französische Komponisten standen auf dem Programm. Fröhlich-virtuos in den schnellen, gesanglich im langsamen Satz gefiel zu Beginn des Konzerts Francis Poulencs Sonate FP 164. Melancholische und dramatische Aspekte kamen dann im zweiten Teil zum Zuge.

Gabriel-Urbain Fauré schrieb seine Fantasie op. 79 für einen Wettbewerb am Pariser Konservatorium. Entsprechend hoch sind die virtuosen Anforderungen. Wie zu erwarten, hatten damit weder die Soloflötistin des Orchestre Philharmonique de Radio France noch der Klavierprofessor der Freiburger Hochschule für Musik irgendwelche Probleme. Sie fanden viel Anklang mit einer schlackenlosen, eleganten Wiedergabe.

Brillant gelang auch die transkribierte Fassung der Violinsonate von César Franck. Spezifische Klangerzeugungen auf der Flöte brachten zusätzliche Ausdrucksmittel ins Spiel. Als Zugabe hörte das begeisterte Publikum noch Faurés beliebte Sicilienne.

(-tr)
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