Mönchengladbach 500 Jahre Reformation: So wird gefeiert

Mönchengladbach · Eine Synode in Rheydt, ein interreligiöses Treffen, verschiedene Pilger-Touren und viele lokale Veranstaltungen - die vier Kirchenkreise Gladbach-Neuss, Krefeld-Viersen, Aachen und Jülich haben viel vor zum Jubiläum.

 Ute Dornbach-Nensel, Dietrich Denker, Burkhard Kamphausen, Friederike Lambrich, Martina Wasserloos-Strunk und Bettina Furchheim planen die Jubiläums-Veranstaltung. Playmobil fertigte zum Fest eine große Martin-Luther-Figur an.

Ute Dornbach-Nensel, Dietrich Denker, Burkhard Kamphausen, Friederike Lambrich, Martina Wasserloos-Strunk und Bettina Furchheim planen die Jubiläums-Veranstaltung. Playmobil fertigte zum Fest eine große Martin-Luther-Figur an.

Foto: Knappe

Die einen sagen, Martin Luther hat die Kirche gespalten. Die anderen sagen, er hat eine neue Ausrichtung des Christentums begründet. Richtig ist sicher eine Mischung von beidem. Und fest steht: Martin Luther war eine der wichtigsten Personen der Kirchengeschichte. Den 500. Jahrestag der Veröffentlichung seiner 95 Thesen am 31. Oktober 1517 feiern die evangelischen Kirchenkreise Gladbach-Neuss, Aachen, Jülich und Krefeld-Viersen gemeinsam und haben sich zum sogenannten "Kleeblatt" zusammengeschlossen.

"In unserer Region haben wir, anders als in anderen Gegenden Deutschlands, einen religiösen Flickenteppich", sagt Pfarrer Dietrich Denker. Die vier evangelischen Kirchenkreise waren beeinflusst von Schweizer Reformatoren. "Bei uns hat ein Kirchturmdenken fast schon Tradition. Beim Jubiläum arbeiten die vier Kirchkreise nun erstmals in dieser Form zusammen", sagt Martina Wasserloss-Strunk. Sie ist verantwortlich für die Reformationssynode, die vom 1. bis 2. September 2017 in der evangelischen Hauptkirche in Rheydt stattfinden wird. Die Synode ist eine von drei Großveranstaltungen, die im Jubiläumsjahr auf dem Programm stehen. Neben Delegierten aus den Kirchenkreisen und der Euregio werden rund einhundert Delegierte aus der weltweiten Ökumene teilnehmen und erstmals stimmberechtigt sein. Die Synode beschäftigt sich damit, wie Gott in der Gegenwart wirkt, vor welchen Herausforderungen die Gläubigen stehen und und wo Hilfe nötig ist.

Ein weiteres Großereignis ist das Fest der Begegnung am 10. September 2017 in Jülich. Im dortigen Brückenkopfpark wird es ein großes interreligiöses Treffen geben. Das dritte Großereignis gliedert sich in mehrere Termine auf. "Wir haben einige Pilgerwege geplant. Der erste findet am 30. Oktober in Krefeld statt", sagt Pfarrerin Friederike Lambrich. Das Pilgern soll Menschen und Regionen verbinden. So führt Ende April ein Pilgerweg von Waldniel nach Roermond. Außerdem wird es Pilgerwege in den Tagebau Garzweiler geben und auch Fahrradpilgerfahrten stehen auf dem Programm.

Zusätzlich zu den Feierlichkeiten, die von den vier Kirchenkreisen ausgerichtet werden und die vom 30. Oktober 2016 bis 31. Oktober 2017 dauern, wird es viele lokale Veranstaltungen in den einzelnen Gemeinden geben. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto "Gottes Wort kehrt nicht wieder leer zu ihm zurück". Allein in den vier Kirchenkreisen nehmen rund 350.000 evangelische Christen in rund 80 Gemeinden am Jubiläum teil. Die drei Großveranstaltungen kosten insgesamt rund 150.000 Euro. Eine Übersicht mit allen Veranstaltungen gibt es unter www.2017-reformation.de.

(cli)
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