Mönchengladbach 61-Jähriger stürzt auf Gleis 9 und entgeht nur knapp dem Tod

Mönchengladbach · Der Lokführer reagierte schnell und leitete sofort eine Bremsung ein. Er erlitt aber einen Schock. Die Bundespolizei warnt davor, Gleise zu betreten.

Warum der 61-Jährige über die Gleise lief, wollte er den Bundespolizisten nicht sagen. Fest steht aber, dass die Aktion tödlich hätte ausgehen können. Denn der 61-Jährige stürzte, als er sich am Donnerstag um 17.10 Uhr im Gleisbereich des Hauptbahnhofs Mönchengladbach aufhielt. Eine ausfahrende S-Bahn kam durch die Einleitung der Schnellbremsung kurz vor ihm zum Stehen, teilte die Bundespolizei gestern mit.

Der Mann hatte unerlaubt Gleis 9 im Weichenbereich der Ausfahrt des Bahnhofs überqueren wollen, als gerade die S8 ausfuhr. Hätte der 31-jährige Triebfahrzeugführer nicht so schnell reagiert, wäre der 61-Jährige überfahren worden, teilte, Dajana Burmann, Sprecherin der Bundespolizei, mit. Der Mann sei nach seinem Sturz offenbar nicht so schnell wieder auf die Beine gekommen. Einen Suizidversuch schließt die Bundespolizei aus. Die S8 fuhr nach diesem Vorfall am Donnerstag nicht mehr weiter. Während der 61-Jährige unverletzt blieb, erlitt der Lokführer einen Schock.

Der 61-Jährige wurde zum Bundespolizeirevier Mönchengladbach gebracht. Dort wurde ihm eröffnet, dass ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen ihn eingeleitet wird. Daraufhin konnte der Mann die Dienststelle verlassen.

Die Bundespolizei weist in diesem Zusammenhang daraufhin, dass jeglicher unbefugter Aufenthalt im Gleisbereich verboten ist. Aus gutem Grund: Denn oft endet dies mit lebensgefährlichen wenn nicht sogar tödlichen Verletzungen, wie auch in Mönchengladbach schon häufig geschehen.

Im März 2010 wurde eine 17-Jährige im Bereich Lürrip von einer S-Bahn erfasst und schwerst verletzt. Die junge Frau habe trotz Warnsignal des Zugführers die Gleise überquert, teilte die Bundespolizei damals mit. Im April 2008 wurde eine 56-jährige Rheydterin von einem Regionalexpress überrollt und getötet. Der Unfall geschah auf einer gefährlichen Abkürzung in Güdderath. Eine Freundin, die die Gleise kurz vor dem Opfer überquert hatte, erlitt ebenso wie der Lokführer einen Schock.

Im Januar 2008 war ein Fußgänger im Bereich des Gladbacher Hauptbahnhofes von einem Zug erfasst worden, als er die Gleise überqueren wollte. Die Feuerwehr musste den lebensgefährlich verletzten Mann über eine Drehleiter retten.

(RP)
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