Mönchengladbach 72 Schalke-Anhängern droht am 3. Mai Stadtverbot

Mönchengladbach · Aus Protest laden Gladbacher Ultras die "Problemfans" aus Gelsenkirchen trotzdem öffentlich zum Fußballgucken ein.

Chronik eines Fußball-Jahres: Prügel, Bengalos, Kassenrolle
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Foto: dpa, Roland Weihrauch

Sie gelten als gewalttätig oder zumindest als gewaltbereit. Und deshalb sollen sie am 3. Mai, wenn Borussia zu Hause gegen Schalke spielt, auch gar nicht erst in die Stadt gelassen werden. 72 Problem-Fans aus Gelsenkirchen droht ein sogenanntes Betretungsverbot. Noch können die Betroffenen Widerspruch einlegen. Aber etliche wird das Verbot sicher treffen — aus gutem Grund. Denn sie sind im Zusammenhang mit Fußball allzu häufig aufgefallen: Schlägereien am Bahnhof, Pyrotechnik im Stadion, Landfriedensbruch, Raub, Sachbeschädigung. . . Einige haben sogar ein bundesweites Stadionverbot.

Einladung der Gladbacher Ultras

Gladbacher Ultras wollen trotzdem, dass sie am 3. Mai in die Vitusstadt kommen. Im Internet wurde eine Einladung an die "Stadtverbotler" veröffentlicht. Vor Bundesligaspielen mit Sicherheitsbedenken ist es gängige Praxis: Die Polizei aus der Stadt der Gastmannschaft gibt den Beamten am Spielort eine Liste mit den sogenannten Problem-Fans. So geschah es jetzt auch vor dem Heimspiel von Borussia gegen Schalke.

Die 72 als gewalttätig bekannten Schalke-"Fans" bekamen jetzt einen Brief von der Polizei: Am Freitag, 3. Mai, wird ihnen von 12 bis 24 Uhr untersagt, Mönchengladbach zu betreten. Das Verbot gilt für das gesamte Stadtgebiet. Gegen die Maßnahme wehren sich nicht nur die Schalker Problemfans, sondern auch die Gladbacher Ultras. Die sehen in den Betretungsverboten eine Schikane der Polizei.

Immerhin hätten Gladbacher und Gelsenkirchener Ultras noch beim Hinspiel auf Schalke gemeinsam eine Spruchbandaktion gestaltet. Und außerdem hätten sich Fans mit Stadionverbot aus beiden Städten schon zum gemeinsamen Fußballgucken getroffen. Auf der Internetseite Blog1900.de heißt es: "Die mit einem Stadtverbot betroffenen Personen der Gruppe ,Ultras Gelsenkirchen' werden hiermit von unseren Stadionverbotlern offiziell zum gemeinsamen Fußballgucken am Freitag, den 3. Mai, in Mönchengladbach eingeladen."

Bei der Polizei sieht man die Einladung gelassen. "Wer trotz Betretungsverbots erwischt wird, muss ein Zwangsgeld von 500 Euro zahlen", sagt Polizeisprecher Willy Theveßen.

(RP/ac/top)
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