Mönchengladbach Abenteuer mit Bubo und Frodo

Mönchengladbach · Einen echten Turmfalken auf der Hand halten, mit der Eule den Bubo-Tanz tanzen: Die Kinder vom Regenbogenhaus hatten gestern den Falkner Wolfram Kassemeck zu Besuch. Der brachte seine Vögel mit.

Rheindahlen David ist mutig. Er traut sich als erster nach vorn. Wolfram Kassemeck streift ihm den Handschuh über die rechte Hand. Dieser ist so riesig, dass der halbe Arm des Jungen darin verschwindet. Dann kommt das Kommando an David: "Halte deine Hand ganz hoch und ganz ruhig!" und an Frodo: "Hüpf!" David hält die Hand hoch und ruhig, und Frodo hüpft.

Der Junge hält die Luft an. Zum ersten Mal in seinem Leben hält er einen Turmfalken auf seiner Hand. Voller Ehrfurcht schaut er den hübschen Vogel an, und voller Bewunderung bestaunen die Kinder des Rheindahlener Regenbogeshauses ihren Kumpel David. Um es ihm dann nachzumachen. Eines nach dem anderen tritt vor und lässt sich den Falken auf die Hand setzen.

Wolfram Kassemeck erzählt derweil den Kindern, wo der Falke lebt, was seine Lieblingsspeise ist und dass seine beiden Augen mehr wiegen als das komplette Gehirn des Vogels. Warum das so ist, fragt der Falkner. Das ist die große Stunde von Matteo. "Der braucht die großen Augen, damit er seine Beute gut sehen kann." Richtig. Matteo weiß auch, wo der Turmfalke brütet: "Im Turm." Richtig. Und wie viel Frodo wiegt? Matteo: "Etwa 200 Gramm – soviel wie zwei Tafeln Schokolade." Richtig. Als Frodo auf den Kopf des Falkners flattert, lachen sich die Kinder kaputt. Noch mehr Spaß haben sie aber, als der Falke bereits zum vierten Mal ein Häufchen macht. "Der hat sicher zu viel gefrühstückt", sind sie überzeugt.

Im Regenbogenhaus beschäftigen sich die Kinder intensiv mit dem Projekt "Entdeckungsreise durch den Wald". Im Odenkirchener Tierpark sind sie schon gewesen und im Hardter Wald, gestern kam der Falkner und Waldpädagoge Wolfram Kassemeck in der Einrichtung an der Gladbacher Straße. Er hatte nicht nur Frodo dabei, sondern auch Bubo. Und der ist elf Mal so schwer wie Frodo, nämlich 2,2 Kilogramm. Puh, die Kinder sind platt. Atemlose Stille herrscht im Garten des Regenbogenhauses. Bis Bobu ein Häufchen macht. Die Kinder kringeln sich vor Lachen. Wolfram Kassemeck zeigt den Kinder, wie weit die Eule den Kopf nach hinten drehen kann.

Er erzählt ihnen, dass die "Öhrchen" auf Bubos Kopf gar keine Öhrchen sind, sondern Federn. "Die sind sein Stimmungsbarometer", erklärt der Falkner. "Wenn die Federn flach auf dem Kopf liegen, ist Bubo entspannt. Wenn die spitz hochstehen, ist er aufgeregt." Bubos Öhrchen stehen spitz hoch. Kein Wunder, auch für ihn ist der Vormittag spannend. Zum Abschluss lässt der Falkner die Kinder den Bubo-Tanz machen. Bubo flattert mit seinen riesigen Flügeln. Wild wedeln die Kinder mit den Armen. Keine Angst mehr vor Bubo.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort