Interview: Aktion Schmuddelecken Abfallcontainer: Hier sieht's schlimm aus

Mönchengladbach · Gerda Mollenhauer ist entsetzt über Müll vor Abfallcontainern. Erster Erfolg unserer Aktion: Stadt war am Hovener Ei tätig.

Mönchengladbach: Leser decken noch mehr Schmuddelecken auf
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Mönchengladbach: Leser decken noch mehr Schmuddelecken auf

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Foto: Peter Monschau

Es funktioniert. Bei der Stadt wird die RP-Leseraktion über die Schmuddelecken aufmerksam verfolgt. Und es wird gehandelt. "Ich habe veranlasst, dass das Wildkraut am ,Hovener Ei' in Neuwerk beseitigt wird. Das war schon extrem. Wir verfolgen die Berichterstattung und nehmen die Hinweise der Bürger sehr ernst", sagt Ralf Krücken, oberster städtischer Grünpfleger.

Auch die Triebe, die bei den Bäumchen am Bismarckplatz aus dem Boden wucherten, sind inzwischen verschwunden. Die städtischen Gärtner haben an dieser Stelle Ordnung geschaffen. Krücken: "Da mehr und mehr der Normalbetrieb nach dem Sturm wieder in Gang kommt, werden diese sukzessive abgearbeitet - jedenfalls, wenn wir dafür zuständig sind." An den überwucherten Seiten- und Mittelstreifen der Aachener Straße kann die Stadt wegen des Verkehrs zum Beispiel nur abschnittweise an Wochenenden arbeiten. Hier soll das Wildkraut im August geschnitten werden.

Bei Privatgelände - auch da erreichten uns zahlreiche Hinweise - hat die Stadt weniger Einfluss. Da ist der Eigentümer zuständig. "Nur wenn etwa durch zu starken Bewuchs und Müll Gefahren ausgehen, kann das Ordnungsamt einschreiten. Da wird der Besitzer angewiesen, dies in bestimmten Frist in Ordnung zu bringen", sagt Stadtsprecher Dirk Rütten. Nachbarn der Viersener Straße hoffen auf diese Hilfe der Stadt. "Wir fordern schon seit acht Jahren, dass im Umfeld der Grundstücke Nummer 351 und 353 etwas getan wird. Leider vergeblich. Mittlerweile steht die Bushaltestelle in der Brombeerhecke und der Radweg und der Bürgersteig sind bis auf 20 Zentimeter zugewachsen", schreibt Marie-Luise Deipenbrock.

Auch von den Politikern wird die Leseraktion aufmerksam verfolgt. Die CDU hatte "Sauberkeit" zu einem beherrschenden Thema im Wahlkampf gemacht. Und die SPD, die mit der CDU eine Kooperation im Rat für die nächsten Jahre eingegangen ist, hat sich inzwischen ebenfalls "Sauberkeit und Ordnung" auf ihre Fahnen geschrieben. Das Thema findet sich mehrfach im 14-seitigen Kooperationsvertrag, den die beiden Partner geschlossen haben. Grünanlagen und das Grün an Straßen müssen in einem ordentlichen Zustand sein, verschmutzte Container-Standorte seien zu überprüfen, heißt es unter anderem auf Seite vier des Vertrags.

Bei vielen Bürgern ist die Wahrnehmung aber eine andere - zumindest derzeit noch. Gerda Mollenhauer hat uns gleich eine ganze Bilderserie von Schmuddelecken in Rheydt geschickt. Die Fotos hat sie bei ihrem sonntäglichen Spaziergang mit dem Hund gemacht. Dazu schreibt sie: "Ich könnte noch viele weitere Fotos anfügen, von vielen Mülltüten auf den Bürgersteigen und von Sperrmüll, der wochenlang auf den Straßen liegt, ohne dass irgendetwas dagegen unternommen wird." Ein Foto zeigt den Abfallcontainer an der Keplerstraße/Stockholtweg. Weitere zeigen das Umfeld an den Containern-Standorten Schlachthofstraße, Keplerstraße/Herzogstraße und Gracht. Über den Müll, der anscheinend regelmäßig am Container-Standort Gracht abgelagert wird, hat sich auch Alfred Kuhlen geärgert. Auch er schickte der RP gleich mehrere Fotos, die mehrere vor dem Container abgeladene blaue Müllsäcke zeigen.

Alleine diese Fotos machen deutlich: Hier müssen Stadt und GEM handeln - und zwar schnell.

Sollten Sie sich über Schmuddelecken in der Stadt ärgern, machen Sie einfach ein Foto und schicken sie es an redaktion.moenchengladbach@rheinische-post.de oder Lüpertzender Straße 161 (Stichwort: Schmuddelecken).

(RP)
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