Mönchengladbach Abiturient baut eine Schule in Uganda

Mönchengladbach · Felix Karl, 18-jähriger Absolvent der Marienschule, freut sich auf seine Zeit auf der Insel Banda. Er will dort nicht nur beim Bauen helfen, sondern auch unterrichten - etwa das Schwimmen. Anfang Oktober geht es für ihn los.

 Felix Karl hat in diesem Jahr an der Bischöflichen Marienschule Abitur gemacht. Sein Berufswunsch steht fest: Er will Grundschullehrer werden.

Felix Karl hat in diesem Jahr an der Bischöflichen Marienschule Abitur gemacht. Sein Berufswunsch steht fest: Er will Grundschullehrer werden.

Foto: Jörg Knappe

Er wird monatelang im Zelt schlafen, er wird mit Mücken kämpfen, nach giftigen Schlangen und Spinnen Ausschau halten, jeden Tag ein Antibiotikum nehmen und sich nach seiner Rückkehr auf die Wurmerkrankung Bilharziose untersuchen lassen müssen. Egal - Felix Karl, 18-jähriger Abiturient aus Mönchengladbach, freut sich auf seine Zeit auf der ugandischen Insel Banda. Er wird dort beim Bau einer Schule helfen, die Kinder auch selbst unterrichten und will dafür möglichst viele Spendengelder mitbringen.

Felix hat in diesem Jahr an der Bischöflichen Marienschule Abitur gemacht. Sein Berufswunsch steht fest: Er will Grundschullehrer werden. "Ich arbeite seit Jahren in der Regenbogenschule mit", erklärt er. "Ich weiß, dass ich mit Kindern sehr gut klar komme und es macht mir Spaß." Deshalb das Berufsziel und deshalb auch der Wunsch, für einige Zeit nach Afrika zu gehen. In der Regenbogenschule, einem Projekt der Gemeinschaft Sant'Egidio für arme und sozial benachteiligte Kinder, hat er Kinder und Familien aus vielen Ländern und Kulturen kennengelernt, auch aus Afrika. "Ich finde Afrika besonders spannend, möchte es kennenlernen und gern bei einem Projekt mithelfen, das gerade beginnt", erklärt der 18-Jährige. So stieß er auf das Grundschulprojekt auf Banda Island im Viktoriasee. Auf der kleinen Insel soll eine Schule für 30 Schüler errichtet werden. Bisher werden sie in einem Zelt unterrichtet - während der Regenzeit eine sehr feuchte Angelegenheit. Getragen wird das Projekt von der kleinen Nicht-Regierungsorganisation Firefly Uganda. Einen Ableger in Deutschland gibt es auch, die Einstufung als gemeinnützig ist beantragt, aber gegenwärtig können noch keine Spendenquittungen ausgestellt werden. "Im Oktober wird es wohl soweit sein", sagt Felix Karl zuversichtlich.

Die Organisation braucht 5000 Euro, um die Materialien für den Bau der Schule zu kaufen. Gebaut wird dann in Eigenleistung mit Helfern wie Felix und der örtlichen Bevölkerung. Die Schule soll nur der Anfang sein: Projekte zur Gesundheits- oder Trinkwasserversorgung sollen folgen. "Es sind Abwassersysteme und Toilettenanlagen geplant", erzählt der freiwillige Helfer. "Alternative Energien und Recycling-Systeme sollen eingesetzt werden." Der erste Test läuft gegenwärtig mit einer Toilette, die gleichzeitig kompostiert und Gas für warmes Wasser herstellt.

Felix will nicht nur beim Bauen helfen, er will auch unterrichten: Mathe, Englisch und auch Schwimmen. "Nur fünf Prozent der Bevölkerung auf Banda Island kann schwimmen", sagt er. Deshalb gehört der Schwimmunterricht fest zum Lehrplan der neuen Grundschule. Und deshalb hat der junge Mönchengladbacher auch Pool-Nudeln im Gepäck, Schaumstoffrollen zum Schwimmen lernen.

Anfang Oktober macht sich Felix Karl auf den Weg nach Uganda. Dann möchte er möglichst viele Spenden mitbringen. "Jeder Spender bekommt gezeigt, was mit dem Geld passiert", verspricht er. Wer sich beteiligen möchte, kann eine Spende über www.betterplace.org/p47837 überweisen oder mit Felix per E-Mail unter felix.karl98@web.de in Kontakt treten.

(RP)
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