Mönchengladbach Acht wollen Oberbürgermeister werden

Mönchengladbach · Drei aussichtsreiche Kandidaten für das OB-Amt sind noch gar nicht gemeldet: Bude, Reiners und Finger. Dafür sitzt Christoph J. Hagmann schon in den Startlöchern. Für die AfD tritt Viola Walendy, für die Bürgerliche Wilfried Schultz an.

Eines haben der amtierende OB Norbert Bude (SPD), der CDU-Kandidat Hans Wilhelm Reiners und FDP-Spitzenfrau Nicole Finger gemeinsam — ihre Bewerbung um das Oberbürgermeisteramt bei der Kommunalwahl am 25. Mai liegt im städtischen Wahlamt bisher noch nicht vor. Dafür aber die des Grünen-Fraktionschefs Karl Sasserath und die des unabhängigen Bewerbers Christoph J. Hagmann. Beide legten die notwendigen 330 Unterstützungsunterschriften bereits vor. Dass Bude, Reiners und Finger die Frist verpassen könnten, ist sehr unwahrscheinlich: Sie haben noch genug Zeit. Alle Vorschläge müssen erst 48 Tage vor der Wahl bis zum 7. April, 18 Uhr, beim Wahlamt eingegangen sein.

Bis dahin wollen auch die sogenannten kleinen Parteien in die Pötte gekommen sein. Denn Fakt ist: Es wird noch mindestens drei weitere OB-Kandidaten geben. Die Alternative für Deutschland (AfD) benennt die Steuerfachangestellte Viola Walendy (45), die Bürgerlichen den Juristen Wilfried Schultz (63) und die Linke den IT-Spezialisten Torben Schultz (42). Im neuen Rat könnte es eine weitere interessante Komponente geben: Die FWG-Abtrünnigen Bernd Püllen, Kurt Schippers, Peter Blümel und Gisela Stähn überlegen, ob sie als Einzelbewerber für ein Ratsmandat kandidieren. Püllen: "Es ist jetzt zu spät, um noch eine Partei zu gründen und mit einem eigenen OB-Kandidaten ins Rennen zu gehen. Für ein Ratsmandat aber müssten rund 700 Stimmen reichen. Alleine würde ich das nicht machen, nur gemeinsam mit anderen aus unserer neuen Fraktion."

Bei AfD und den Bürgerlichen sind weitere Entscheidungen bereits gefallen: Sie werden zwar viele Wahlbezirke mit eigenen Kandidaten besetzen können, aber vermutlich nicht alle. Bei den Bürgerlichen, die auf die Popularität von Wilfried Schultz setzen, der die Initiative gegen die Salafisten in Eicken anführte, kommt man auf rund 30 besetzte Wahlbezirke. Auch ein Wahlprogramm hat sich die Partei gegeben, in dem Verkehrspolitik ein wesentlicher Schwerpunkt ist. "Ich bin überzeugt, dass wir 30 Prozent des Schilderwalds sofort abbauen können. Das werden wir auch fordern, wenn wir politischen Einfluss bekommen", sagt der bürgerliche Schultz. Sein Ziel für die Partei: als kleine Sperrminorität im Rat wichtige Projekte "anschubsen". Auf Abtrünnige aus anderen Parteien legt er keinen Wert: "Wir wollen keine politischen Vagabunden und Troubadoure."

Die AfD hat 15 Wahlbezirke mit Kandidaten besetzen können — Tendenz steigend. "Einige unserer 50 Mitglieder überlegen noch, ob sie kandidieren werden. Aber alle 33 werden wir nicht besetzen", sagt der Gladbacher AfD-Sprecher Hans Werner Schoutz. Gestern ließ die Partei die Fotos ihrer Kandidaten machen. An der Spitze steht Viola Walendy, eine Tochter der Künstlerin Oda Walendy, die eine Nachfahrin der Textil-Fabrikantenfamilie Brandts ist, die 1926 der Stadt das Bücherei-Grundstück gestiftet hat.

Ihre komplette Ratsmannschaft wechseln die Linken aus. Spitzenbewerber ist Torben Schultz, der als OB-Kandidat die Nachfolge von Ratsherr Bernhard Claßen antritt.

(RP)
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