Mönchengladbach Ärger bei Stadt: Kindergärten fehlen zahlreiche Mitarbeiter

Mönchengladbach · Der städtische Personalrat schlägt Alarm, weil mehr als 200 Stellen unbesetzt sind. Es tun sich neue Lücken auf.

Mehr als 200 Stellen waren bei der Stadtverwaltung zum Stichtag 30. Juni nicht besetzt. Das rechnet der städtische Personalrat in einem Schreiben an OB Hans Wilhelm Reiners (CDU) und die Fraktionen des Rates vor. "Seit vielen Jahren hat sich diese Zahl kaum verändert und ist von der Verwaltung auch so gewollt", schreibt Personalratsvorsitzender Peter Heller.

Er fordert die Verwaltungsspitze und den Rat auf, dies zu ändern. Es müssten alle ausgewiesenen Stellen im Stellenplan besetzt werden. Außerdem sollten die Politiker ihre Entscheidung revidieren, jährlich 40 weitere Stellen zu streichen, so Heller.

"Durch die permanente Unterbesetzung müssen die Beschäftigten ständig mehr Arbeit leisten", sagt der Personalratsvorsitzende. Die Folgen dieser Entwicklung seien Überlastung und zahlreiche Krankheitsfälle. "Wir haben vermehrt Frühverrentungen und Zurruhesetzungen von Beamten. Durch Pensionen und Neubesetzung der Stellen entstehen aber doppelte Kosten", sagt Heller. Im Vorjahr habe der Krankenstand bei der Stadt bei mehr als sieben Prozent gelegen. Dieser Wert habe weit über den anderer Kommunen gelegen.

Der städtische Personalrat mahnt neue Problembereiche an. Bei den städtischen Kindergärten droht ein Engpass, weil "der Mindestbedarf an Personal zur Aufrechthaltung des tagtäglichen Betriebs" zwar schon jetzt nicht mehr gewährleistet sei. Dennoch habe es die Verwaltungsspitze abgelehnt, zusätzliche Springer-Stellen einzurichten: Diese Kräfte schließen Lücken kurzfristig, wenn in städtischen Kindergärten Mitarbeiter ausfallen. Der zuständige Fachbereich wollte die Anzahl der jetzigen Springer auf rund 20 verdoppeln - konnte sich damit aber intern nicht durchsetzen.

Heller befürchtet außerdem, dass im Wach- und Aufsichtsdienst der Museen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze wegfallen und durch 450-Euro-Kräfte ersetzt werden. Auch in der Stadtbibliothek sollen studentische Hilfskräfte eingesetzt werden. Heller: "Dabei ist der finanzielle Vorteil nur gering."

(RP)
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