Mönchengladbach Aktuelle Warnung vor "Kaffeefahrt"

Mönchengladbach · In letzter Zeit gibt es in Mönchengladbach zahlreiche Briefe, in denen Bürger Kaffeefahrt eingeladen werden, bei der außerdem noch ein Gewinn warten soll. Die Polizei warnt: "Da keiner etwas zu verschenken hat, ist von einer unseriösen Veranstaltung auszugehen."

Betrug bei Kaffeefahrten - so schützt man sich
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Foto: AFP

"Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft..." Postkarten mit Sätzen wie diesen landeten in den vergangenen Tagen wieder in etlichen Mönchengladbacher Briefkästen. Eingeladen wird zu einer Busfahrt am 5. August zu einem nicht genannten Ort. Dort soll angeblich eine Preisübergabe stattfinden. Suggeriert wird, dass der Adressat einen dreistelligen Geldbetrag gewonnen hat. Bei Polizei und Verbraucherberatung schrillen bei solchen Einladungen alle Alarmglocken. "Da keiner etwas zu verschenken hat, ist davon auszugehen, dass es sich um keine seriöse Veranstaltung handelt", warnt Kriminalhauptkommissar Gerd Neumann.

Für ihn gibt es noch mehr Anzeichen, die einen misstrauisch machen müssen. Der Veranstalter gibt sich nicht mit Namen zu erkennen, stattdessen wird ein Postfach angegeben. "Wer nichts zu verbergen hat, nennt Ross und Reiter", sagt Polizeisprecher Jürgen Lützen. Neumann hat schon häufig berichtet bekommen, wo und wie solche "Kaffeefahrten" enden: "In irgendwelchen Kneipen am Ende der Welt werden die Teilnehmer förmlich eingesperrt und ruppig behandelt, wenn sie die überteuerte Ware nicht kaufen." Sein Rat: "Finger weg von solchen Einladungen."

Auch Hanna Masuhr von der Verbraucherberatung Mönchengladbach warnt: "Bei solchen Veranstaltungen werden meist ältere Leute über den Tisch gezogen. Und weil die Firmen meistens nur Postfächer als Adresse angeben, können mögliche Vertragsabschlüsse für Waren oder Reisen nachher kaum widerrufen werden." In der Verbraucherberatungsstelle in Rheydt waren in den vergangenen 14 Tagen auffällig viele Menschen, die ein Gewinnversprechen, verbunden mit der Einladung zu einer Fahrt zum Übergabeort, erhalten hatten. Auch die Verbraucherschützer weisen immer wieder darauf hin, dass bei solchen Veranstaltungen meistens viel zu teure oder völlig unnütze Produkte wie Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden und dass die Verkäufer oft sehr rigoros sein können. "Wenn man schon eine solche Fahrt mitmacht, dann sollte nie ein Stift in die Hand genommen werden, um Verträge zu unterschreiben", so Hanna Masuhr. Verbieten könne man solche "Kaffeefahrten" im Vorfeld meistens nicht, sagt Kriminalhauptkommissar Neumann. Denn meistens würden solche Einladungen als sogenannte "straflose Vorbereitungshandlung" gewertet. Auch Hanna Masuhr ärgert sich, dass es nicht strengere gesetzliche Regeln für solche Veranstaltungen gibt. Selbst wenn es einmal gelinge, solche Unternehmen erfolgreich abzumahnen, tauche es garantiert kurze Zeit später unter anderem Namen wieder auf.

(RP)
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