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Martin Börner (alma-Quartett) Alle Beethoven-Streichquartette im BIS

Mönchengladbach · Das Alma-Quartett will in sechs Konzerten binnen zwei Jahren alle Beethoven-Streichquartette im BIS-Zentrum aufführen. Martin Börner, Bratschist des Ensembles, erklärt, wie es dazu kam und welche Rolle für den Probenbetrieb die A 40 spielt.

 Das Alma-Quartett (v.l.): Martin Börner, Andreas Greuer, Fabian Kircher und Markus Beul.

Das Alma-Quartett (v.l.): Martin Börner, Andreas Greuer, Fabian Kircher und Markus Beul.

Foto: KN

Martin Börner sitzt hauptberuflich am ersten Pult der Bratschen bei den Niederrheinischen Sinfonikern (NRS). Nebenbei, aber mit langem Atem und gehörigem Ernst spielt er Streichquartett. Seine Partner im Alma-Quartett sind der Konzertmeister der NRS, Fabian Kircher, und zwei Kollegen aus Dortmund: Geiger Andreas Greuer und Cellist Markus Beul. Börner erzählt, wie es zum Projekt kam, alle 16 Streichquartette Beethovens in sechs Konzerten im BIS aufzuführen.

Herr Börner, seit 1999 gibt es das Alma Quartett. Wie sind Sie zusammengekommen?

Martin börner Den Cellisten, Markus Beul, kenne ich seit unserer Schulzeit in Neuss. Später haben wir zwar an verschiedenen Orten studiert, aber schon mit Mitte Zwanzig wieder Klavierquartett gespielt, uns dann ein paar Jahre nicht gesehen und schließlich, als Markus Mitte der 90er nach Dortmund kam, ein neues Quartett gegründet. Das ist die eine Achse des Quartetts. Mit den Geigen gab es dann ein paar Versuche, bis wir uns 2003 endgültig gefunden haben. Damals besuchten wir ab und an Meisterkurse, und dabei gab es dann den legendären Satz eines Dozenten, der so etwas wie unser Gründungsmythos geworden ist. Er sagte nach unserem Vorspiel: "Ja, ein Quartett!" Das war so etwas wie unser Ritterschlag.

Da müssen Sie sich gut verstehen.

Börner Zumindest müssen wir uns die Meinung sagen können, ohne dass jemand eingeschnappt ist. Fabian kannte aus Dortmunder Tagen ja schon die beiden anderen, wir mussten uns also nicht neu finden.

Quartett muss bei Ihnen allen neben den Orchesterdiensten stattfinden. Wie machen Sie das?

Börner In der Anfangszeit hatten wir noch nicht so viele familiäre Verpflichtungen wie heute. Da haben wir für unser erstes Konzert geprobt, so viel wir konnten.

Wo proben Sie?

Börner Ich will mal so sagen: Wir sind mit der A 40 bestens vertraut. Also wir wechseln zwischen Dortmund und Gladbach. Abhängig von unseren Diensten. Bei der Fahrerei muss mindestens eine Dreistunden-Probe herumkommen. Und einmal wöchentlich wäre ideal.

Und für das erste Konzert?

Börner Die drei Quartette haben wir alle schon einmal aufgeführt, da werden die neun Probentermine, die wir jetzt haben, reichen.

Wie sind Sie auf diesen Beethoven-Marathon gekommen?

Börner Das geht auch auf die Anfangsjahre zurück. Da hat einer von uns gesagt: Ich spiele Quartett, weil ich mal alle Beethoven-Quartette gespielt haben will. Das war also eine Ansage. Bei einem Quartett pro Jahr hat man 16 Jahre was zu tun. Natürlich ist mal etwas dazwischen gekommen. Aber vor einem Jahr hat Fabian gesagt: Ich möchte einen Beethoven-Zyklus spielen.

Im BIS-Zentrum?

Börner Ja, aber der Ausgangspunkt war Sylt. Da haben wir einmal im Jahr die Möglichkeit, einen Kammermusikabend zu geben, und da wollte Fabian es machen. Die Idee mit unserer "Heimat" kam kurze Zeit später dazu. Und im BIS ist das ja kurzfristig umzusetzen.

Wie ist der Plan?

Börner Die 16 Quartette kriegt man in sechs ziemlich anspruchsvollen Programmen unter. So haben das auch andere große Quartette gemacht. Wir spielen bis zum Sommer 2014 drei Konzerte im BIS und führen die dann binnen einer Woche im Juli auf Sylt auf. Das soll bis 2015 mit den anderen drei Programmen weitergehen.

Ist das Quartettspiel ein Gegenentwurf zum eher handwerklichen Orchesterdienst?

Börner Natürlich ist man beim Quartett mehr sein eigener Herr, zu viert. Da ist Raum für eigene Vorstellungen und Interpretationen. Und für den Instrumentalisten, für Kopf und Bauch ist das Quartettspiel eine unglaubliche Hygiene. Da ist doch eine ganz andere Tongebung gefordert. Im Orchester ist eben viel an solistischer Qualität gar nicht angemessen. Man ist ganz anders gefordert – und nimmt diese Qualität natürlich wieder ins Orchester zurück.

Was ist Ihr Lieblings-Quartett?

Börner Stellen Sie mir die Frage in zwei Jahren noch einmal. Ein Lieblings-Quartett kann ich gar nicht nennen. Besonders gefallen mir die langsamen Sätze. Da gibt es ganz wunderbare, auch der vom Opus 59,2 aus dem ersten Programm.

TERMINE 14. Okt., 19.30 Uhr: op. 18,2; op. 18,3; op. 59,2; 17. Februar 2014: op. 18,5; op. 95; op 131; 16. Juni 2014: op. 74; op. 18,4; op. 127.

ARMIN KAUMANNS FÜHRTE DAS INTERVIEW MIT MARTIN BÖRNER.

(ark)
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