Mönchengladbach Alleinerziehender Vater hat Kita-Platz für Sohn

Mönchengladbach · Die Stadt reagierte schnell und verschaffte dem fünfjährigen Freddy einen Platz am Gatherskamp.

 Elektriker Jörn Nießen beim Spielen mit seinem Sohn.

Elektriker Jörn Nießen beim Spielen mit seinem Sohn.

Foto: RAUPOLD

Freddy hat seine neuen, alten Erzieher direkt wieder erkannt, als die Eingewöhnung in der Kindertagesstätte Gatherskamp begann. Der fünfjährige Junge hat nach mehreren Monaten Suche nun einen Betreuungsplatz, und zwar wie vom alleinerziehenden Vater Jörn Nießen dringend benötigt für 45 Stunden in der Woche. Das war vor vier Wochen noch nicht abzusehen. "Man konnte uns nicht sagen, wann wir einen Platz bekommen können", sagt Nießen, dem ein zuvor angebotener 25-Stunden-Platz nicht geholfen hätte.

Die Stadt hat daraufhin schnell reagiert: "Aufgrund des Alters des schon fünfjährigen Sohnes von Jörn Nießen sieht auch der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie eine besondere Dringlichkeit hinsichtlich einer kurzfristigen Vermittlung eines Kindergartenplatzes." Wenige Tage später bot das Jugendamt dem Vater einen Platz ab dem 1. Februar in der Wunschkita am Gatherskamp an - genau die Einrichtung, die Freddy auch schon besucht hatte, bevor er zu seiner Mutter nach Neuss zog. "Freddy ist sehr glücklich darüber", sagt Nießen, der plötzlich sogar wählen konnte: Auch die Kita Pusteblume hatte einen entsprechenden Platz angeboten.

Der Fall verdeutlicht, wie dringend die Stadt neue Kita-Plätze schaffen muss. Freddy und sein Vater haben nämlich wie alle Kinder ab drei Jahren einen Rechtsanspruch darauf und hätten theoretisch sogar klagen können. Dies hatte die zuständige Dezernentin Dörte Schall im RP-Interview betont. Im aktuellen Fall musste aber schneller eine Lösung her: "Wir haben das getan, was wir immer in besonders dringlichen Fällen tun, die nicht zum Beginn eines Kindergartenjahres, sondern möglichst kurzfristig gelöst werden müssen", sagt Jugendamtsleiter Reinhold Steins. "Wir telefonieren mit eigenen Einrichtungen oder mit freien Trägern im Hinblick auf freigewordene Plätze oder auch noch vertretbare Überbelegungen. Dies ist hier in einer städtischen Kita gelungen."

(angr)
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