Mönchengladbach Alte Wickrather Schilder sollen das geplante Heimatmuseum bereichern

Mönchengladbach · Die Überraschung war groß bei den Neujahrsgesprächen des Wickrather Heimat- und Verkehrsvereins (HuVV) im Nassauer Stall. Nach 41 Jahren im privaten Besitz überreichte der ehemalige Bezirksverwaltungsstellenleiter Hans-Josef Pisters dem Vereinsvorsitzenden Uli Mones ein Ortsausgangsschild sowie zehn Straßenschilder, die bis ins Jahr 1975 die eigenständige Gemeinde Wickrath zierten, im Zuge der Eingemeindung nach Mönchengladbach allerdings ausgetauscht worden waren. Die Schilder sollen mit Mobiliar, Urkunden und Büchern aus Wickrath in dem geplanten Heimatmuseum des HuVV ausgestellt werden. "Dieses Stück Gemeindegeschichte gehört in die Hände des Heimatvereins und nicht an eine Kellerbar", sagt Pisters.

 Hans-Josef Pisters (r.) überreichte dem Vorsitzenden des Wickrather Heimat- und Verkehrsvereins, Uli Mones, insgesamt elf Schilder, die früher in der Gemeinde Wickrath hingen.

Hans-Josef Pisters (r.) überreichte dem Vorsitzenden des Wickrather Heimat- und Verkehrsvereins, Uli Mones, insgesamt elf Schilder, die früher in der Gemeinde Wickrath hingen.

Foto: Knappe

Um die Schilder in seine eigenen Hände zu bekommen, begab sich Pisters gar kopfüber in den Bauschrott der Stadt. "Als mir einfiel, die Schilder aufzubewahren, war die Eingemeindung bereits ein paar Monate her, und die Schilder waren beim Betriebshof gelandet", erzählt er. Zum Glück hatte er gute Kontakte dorthin und durfte sich auf die Suche begeben. Mit Erfolg: Neben dem Ortsausgangsschild von Wickrath in Richtung Beckrath holte Pisters auch zehn Straßenschilder hervor. Denn nicht nur Postleitzahl und Kfz-Kennzeichen änderten sich, auch viele Straßennamen mussten umbenannt werden, da es gleichnamige Straßen in Mönchengladbach oder Rheydt gab. Lange Zeit hingen die Schilder in Pisters' Haus, künftig sollen sie im geplanten Heimatmuseum für jedermann zu sehen sein. "Das war ein markanter Einschnitt. Damals hörte die Selbstständigkeit Wickraths auf", erklärt Pisters.

Die musikalische Gestaltung der Neujahrsgespräche übernahm die Band "Rostschutz" der Aktion 55+. Der HuVV-Vorsitzende Uli Mones verdeutlichte in seiner Rede, "trotz Gladbachs wachsender Stadt, dürfen nicht die Außenbezirke vergessen werden". In Wickrath seien beispielsweise Bahnhof und Rathaus sanierungsbedürftig.

(beaw)
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