"Rock am Ring" Anwohner: "Mönchengladbach kann entspannt sein"

Nürburg · In dem winzigen Dorf Nürburg ist die Aufregung während des "Rock am Ring"-Festivals erstaunlich gering. Müll und Dreck gibt es kaum. Anwohner sagen, die Gladbacher können sich freuen.

 Matthias Jung, 41, Anwohner in Nürburg: Die Anwohner in Gladbach können ganz entspannt sein und sich freuen.

Matthias Jung, 41, Anwohner in Nürburg: Die Anwohner in Gladbach können ganz entspannt sein und sich freuen.

Foto: Andreas Gruhn

Matthias Jung hat in fast 30 Jahren schon viele Besucher gesehen. Mehr als zwei Millionen waren es bisher. "Und alle waren sehr sehr nett", sagt der 41-jährige. Er ist einer von genau 179 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2012) der Gemeinde Nürburg. "Mein guter Rat an die Anwohner in Mönchengladbach: Ihr könnt sehr entspannt sein und euch drauf freuen. Die Menschen sind sehr gelassen, sauber und ordentlich. Zwei Tage nach Ende des Festivals sieht das hier wieder wie geleckt aus."

Müll und Dreck gibt es kaum

Am Samstag, dem dritten Tag des Festivals, ist das Dorf weit entfernt vom Chaos. Die Gehwege sind erstaunlich leer, im Minutentakt fahren die Shuttlebusse die Fans an den Ring. Wege in der Umgebung sind so eingezäunt, dass weder wild geparkt werden kann, noch Fußgänger Fahrbahnen stürmen können. Müll und Dreck gibt es kaum. Selbst die Bitte der Kirchengemeinde St. Nikolaus, den Parkplatz vor dem Gotteshaus freizulassen, ist erhört worden.

Beim Wochenmarkt ist die Aufregung größer. "Schade, wenn das Festival geht. Das ist ein Mythos", sagt Oliver Hofrath (44) aus dem nahe gelegenen Neuendorf. Er betreibt den Festival-Supermarkt am Eingang: Zwei Verkaufswagen, wie sie sonst auf dem Wochenmarkt stehen. "Ich wusste nicht, was mich erwartet, aber die Leute sind alle sehr höflich."

"Da darf Rock am Ring hin"

In der Dorfkneipe brüllen die Boxen den AC/DC-Klassiker "Highway to hell". Es ist Zeit fürs Frühstück: Currywurst, Spiegelei, Fritten. "Traurig, 2015 wäre Jubiläum gewesen", sagt Wirtin Renate und eilt zu ihren Gästen. Bier und Schnaps laufen gut. Hier mischt sich Anwohner Matthias Jung unter die Fans. "Ist doch schön in Mönchengladbach, da darf Rock am Ring hin", sagt Jung, haut sein Glas auf den Tisch und wird auf einmal ernst: "Aber die Kneipe lasst ihr hier."

(RP)
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