Mönchengladbach Apotheken-Räuber ab heute vor Gericht

Mönchengladbach · Kurz vor seinem fünften und letzten Überfall erhielt die Polizei den entscheidenden Hinweis auf den Mann, der drei Wochen lang Apothekenbesitzer und -angestellte in starke Unruhe versetzt hatte. Der Mann wurde gefasst, kam in Untersuchungshaft und muss sich ab heute vor Gericht wegen schweren Raubes verantworten.

Am 3. Mai dieses Jahres begann die Überfallserie des heute 31-jährigen Mönchengladbachers. Während der Geschäftszeit betrat der Mann unmaskiert die Nord-Apotheke an der Brucknerallee in Rheydt, zog eine Pistole hervor und erzwang so die Herausgabe des Geldes aus der Kasse. Am 14. Mai überfiel er die Löwen-Apotheke an der Odenkirchener Straße. Auch dieses Mal achtete der 31-jährige nicht darauf, ob Kunden in der Apotheke waren oder nicht. Wie bei dem vorherigen Überfall ging er zielgerichtet auf eine Angestellte zu, zog die Pistole und forderte Geld.

Als der Mann vier Tage später erneut bewaffnet in einer Apotheke erschien - in diesem Fall war es die Maxmo-Apotheke an der Stresemannstraße - wusste die Polizei, dass sie es mit einem Serientäter zu tun hat. Nach diesem Überfall wurden Bilder aus der Überwachungskamera veröffentlicht, doch bei der Polizei gingen zunächst nur äußerst wenige Hinweise ein.

Am 21. Mai suchte der Täter noch einmal die Nord-Apotheke auf. Wieder forderte er unter Vorhalt einer Pistole, dass ihm die Kasse geöffnet werde. Erneut griff er hinein und floh mit seiner Beute. Und auch der fünfte Raub in einer Apotheke gelang dem Mann noch. Tatort in diesem Fall: die Rosen-Apotheke an der Eickener Straße. Insgesamt soll der 31-Jährige 2700 Euro erbeutet haben. Noch am gleichen Tag, es war der 23. Mai, wurde er geschnappt.

Offenbar hatte doch noch jemand den Täter auf den Fahndungsbildern erkannt. Zivilfahnder nahmen den Apotheken-Räuber fest, als er seine Wohnung in Dohr betreten wollte. Die Polizei stellte die Tatwaffe sicher: Es war eine Softair-Pistole.

Der 31-Jährige ist den Ermittlungsbehörden als Konsument von Amphetaminen bekannt. Wahrscheinlich beging der Mann die Überfälle, um an Geld für neue Drogen zu kommen. Bei der Polizei gab er die Taten sofort zu. Bis zu den Rauben in den Apotheken galt er als Kleinkrimineller. Jetzt drohen ihm fünf Jahre Haft wegen fünffachen schweren Raubes.

Der Prozess beginnt heute um 9.15 Uhr vor der Ersten Großen Strafkammer im Landgericht. Bisher ist ein Fortsetzungstermin angesetzt.

(RP)
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