Mönchengladbach Arbeitslosenquote im Mai wieder auf einstelligen Wert gesunken

Mönchengladbach · 9,9 Prozent - die Arbeitslosenquote, die die Agentur für Arbeit für die Stadt Mönchengladbach ausweist, ist im Mai wieder einstellig gewesen. Im April war sie, nachdem sie ein halbes Jahr konstant unter zehn Prozent gelegen hatte, vorübergehend wieder auf 10,0 gestiegen.

Im Mai 2016 hatte sie noch bei 10,7 Prozent gelegen. Kurioses Detail: Mag die Quote auch gesunken sein, so ist die Zahl der Betroffenen von April auf Mai um 51 auf 13.615 Arbeitslose gestiegen. Dies hänge damit zusammen, so die Arbeitsagentur, dass einmal im Jahr, nämlich im Mai, die

Zahl der Erwerbspersonen und damit die Bezugsgröße für die Arbeitslosenquote aktualisiert wird. Letztere errechnet sich nämlich, indem die Arbeitslosen zu den abhängigen zivilen Erwerbspersonen in Beziehung gesetzt werden, die wiederum als Summe aus allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (einschließlich Auszubildenden), geringfügig Beschäftigten, Beamten (ohne Soldaten), Grenzpendlern und Personen in Arbeitsgelegenheiten zusammengefügt ist.

Also: Quote nur minimal runter, Zahl der Betroffenen sogar minimal rauf - so richtig sind die anhaltend gute Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt und die übliche Frühjahrsbelebung in Gladbach derzeit nicht nachzuzeichnen. "Der Arbeitsmarkt verläuft befriedigend und bietet gute Chancen für Fachkräfte", sagt Agenturchefin Angela Schoofs denn auch zurückhaltend. Für den gesamten Agenturbezirk - dazu zählt noch der traditionell deutlich stärkere Rhein-Kreis Neuss - sank die Quote um 0,1 auf 7,2 Prozent (Mai 2016: 7,5), die Zahl der Arbeitslosen stieg um 0,4 Prozent auf 27.104, begründet mit demselben rechnerischen Mai-Sonderfall. Im Mai 2016 waren 794 Menschen mehr arbeitslos gewesen.

Ein genauerer Blick in die Zahlen verdeutlicht, dass der Arbeitsmarkt zwar aufnahmefähig und -bereit ist, dennoch zeigt sich, dass besonders Geringqualifizierte schneller und länger arbeitslos sind. Schoofs: "Deshalb haben wir bereits im vergangenen Jahr unsere Qualifizierungsoffensive gestartet." In der "heißen Phase" befindet sich der Ausbildungsmarkt. Bis Mai hat der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss 3162 Berufsausbildungsstellen eingeworben, 36 mehr als im Vorjahr; in der Stadt Mönchengladbach sank die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 48 auf 1314. "Es gibt im Agenturbezirk noch 1639 freie Ausbildungsstellen", sagt Angela Schoofs. "Wir haben noch ganz viele attraktive Ausbildungsplätze für alle Begabungen im Angebot - von Anlagenmechanikern über Bankkaufleute und Brauern bis zu Fotografen, Fachleuten für Systemgastronomie und Straßenbauern." Sie rate den jungen Frauen und Männern zu einer dualen Ausbildung, gerne auch mit der Option fürs duale Studium.

Die Zahl der Bewerber ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Über die Agentur suchten bis Ende Mai insgesamt 4791 Bewerber einen Ausbildungsplatz, das waren 273 weniger als im Jahr zuvor. In der Stadt Mönchengladbach stieg die Zahl um 35 im Vergleich zum Vorjahr auf 1910. Bis zu den Sommerferien bietet die Arbeitsagentur einen neuen Service an: Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen und sich beraten lassen möchten, können jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr ins BiZ, Lürriper Straße 56, kommen, ohne Anmeldung und ohne Termin.

(tler)
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