Mönchengladbach Arcaden: Ein "Ja" aus Düsseldorf

Mönchengladbach · Das neue Einkaufszentrum hat eine weitere Hürde genommen. Die Bezirksregierung hat keine planerischen Bedenken und ist mit einer Verkaufsfläche von maximal 26 000 Quadratmetern einverstanden. Nachbarkommunen kritisieren weiterhin die Größe des Einkaufscenters.

Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden
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Das sind die Pläne für die Mönchengladbach Arcaden

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Wenn es um das geplante Einkaufscenter an der Hindenburgstraße geht, bewegt sich die Bauverwaltung vorsichtig wie auf Glatteis. Denn jede falsche Bewertung und jeder falsche Schritt könnte zu Klagen führen, die das Projekt verzögern. Und es gibt noch erhebliche Vorbehalte: So kritisieren zum Beispiel die Nachbarkommunen Viersen, Tönisvorst, Willich und Korschenbroich das Vorhaben, weil sie negative Auswirkungen für ihren jeweiligen Einzelhandel befürchten.

Auch die Mönchengladbacher Grünen haben in der Vergangenheit die Größe der geplanten Verkaufsfläche mit Argusaugen beobachtet. Als in der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses von einer maximalen Gesamtverkaufsfläche von 26 000 Quadratmetern berichtet wurde, atmete der grüne Politiker Georg Weber tief durch: Seine Fraktion wünscht rund 1000 Quadratmeter weniger.

85 Stellungnahmen der Bürger

Immerhin können die städtischen Planer einen weiteren Erfolg vermelden. Die Bezirksregierung in Düsseldorf hat keine landesplanerischen Bedenken gegen die Änderung des Flächennutzungsplanes erhoben. Und der beinhaltet die Verkaufsfläche von 26 000 Quadratmetern.

Die regionale Planungsbehörde begrüßt in ihrem Schreiben, so der Technische Beigeordnete Andreas Wurff, sogar nachdrücklich den Standort der Mönchengladbach Arcaden, da die brachliegende Fläche des ehemaligen Stadttheaters damit sinnvoll genutzt werde. Trotzdem mahnte Wurff weiter zur Vorsicht: "Wir gehen Schritt für Schritt, weil wir keine juristischen Angriffspunkte bieten wollen. Hier geht's nicht um einen zeitlichen Rekord, sondern um eine fachlich fundierte Arbeit."

Die Planer denken da noch mit Schrecken an die Diskussionen um das ECE-Projekt. Als das mit der Hamburger Investorengruppe am selben Ort geplante Einkaufscenter faktisch in trockenen Tüchern war, kritisierten die Gladbacher Grünen — damals noch in der Opposition — die fehlende europaweite Ausschreibung. Damals kippte das ganze Vorhaben. Zum Zuge kam in der zweiten Auflage dann nicht mehr ECE, sondern die Essener Investoren von Mfi. Die wollen Anfang des nächsten Jahres mit dem Bau beginnen und ihn in der zweiten Jahreshälfte 2014 abschließen — wenn alles nach Plan läuft.

Das setzt unter anderem voraus, dass der Bebauungsplan den nächsten Ratszug passiert. Die 200. Änderung des Flächennutzungsplanes für den Bereich zwischen Hindenburgstraße, Viersener Straße und Steinmetzstraße sowie für die Stepgesstraße schafft die planungsrechtliche Voraussetzung für das zukünftige Handels- und Dienstleistungszentrum, wie die städtischen Experten die Mönchengladbach Arcaden bezeichnen.

Die Änderung des Flächennutzungsplanes ist unter anderem deshalb notwendig, weil das Gebiet den Vermerk "für kulturelle Zwecke" enthält. "Grundsätzliches und oberstes Ziel der Bauleitplanung ist die Rechtssicherheit", betonte in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses ausdrücklich Stadtplaner Jürgen Beckmann.

Im Mittelpunkt stehen da auch die insgesamt 85 Stellungnahmen, die im Sommer im Zuge der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bei der Verwaltung eingingen. Sie beziehen sich im Wesentlichen auf die Verkehrssituation, die prognostizierte Umverteilung des Umsatzes und auf mögliche Auswirkungen auf Rheydt.

"Einzelhandelsverband, IHK und Handwerkskammer unterstützten die Planung weitgehend", teilte die städtische Bauverwaltung jetzt mit. Auch wenn die Stellungnahmen im weiteren Verfahren noch weiter abgewogen werden müssen, halten die Planer keine Eingabe für so gravierend, dass sie das Projekt gefährden könnte.

Doch damit ist die Kuh nicht vom Eis. Die Viersener etwa hoffen noch darauf, dass die vorgelegten Unterlagen rechtlich nicht haltbar sind.

(RP)
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