Mönchengladbach Architekt Otten zu Kaufland: "Zu viel Geld im Spiel"

Mönchengladbach · In einem offenen Brief hat sich Architekt Fritz Otten mit scharfen Worten gegen die geplante Genehmigung eines Kaufland-Marktes in Holt gewendet.

Ein ordentliches Bebauungsplanverfahren, bei dem unter anderem die Auswirkungen in Sachen Verkehr, Lärm und die Wirkungen auf den bestehenden Einzelhandel untersucht würden, ist nach Überzeugung Ottens zwingend. Er hält für Holt einen Supermarkt mit bis zu 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche für angebracht.

"Holt benötigt keinen Mega-Discounter", schreibt Otten. Er nennt den geplanten Kaufland "eine Verkaufsmaschine". Auch mit dem Bauherrn, der Baugesellschaft Jessen, die das Grundstück gekauft hat, ist Otten nicht glücklich. Wer sich die jüngsten Supermärkte an der Hofstraße und an der Eickener Straße anschaue, müsse sich erst recht wünschen, dass es zu einem Bebauungsplan kommt. "Die völlige Simplifizierung von Gebäuden widerspricht dem Ziel einer bürgerfreundlich gestalteten Stadtumgebung", so Otten in seinem Brief.

Dass der Rat in zwei Wochen offenbar die Genehmigung erteilen wolle, erklärt Otten so: "Möglicherweise ist zu viel Geld im Spiel, weswegen die üblichen Regeln außer Kraft gesetzt werden." Auf dem Gelände steht noch der inzwischen verwaiste Praktiker-Baumarkt.

(jüma)
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