Mönchengladbach Architekten planen neuen Europaplatz

Mönchengladbach · Im städtebaulichen Wettbewerb um Haus Westland geht es auch um eine Umgestaltung des Busbahnhofes. Womöglich müssen Bushaltestellen neu angeordnet und der Autoverkehr ausgesperrt werden, um Platz für den Neubau zu machen.

Mit großem Interesse blickt Mönchengladbach derzeit auf den städtebaulichen Wettbewerb nach Düsseldorf, denn darin geht es nicht mehr nur um Haus Westland. Sondern um das ganze Areal vor dem Hauptbahnhof mitsamt Europaplatz. Noch sieben Architekturbüros entwickeln konkrete Planungen für einen Neubau auf dem Grundstück der größten Bauruine der Stadt und entwickeln dazu auch gleich Ideen für den Bahnhofsvorplatz und den Bunker neben dem Hauptbahnhof. Investor Sebastian Lüder, der Haus Westland im Frühjahr gekauft hatte, hat dazu aufgerufen. Und noch im Dezember kommen die Experten zu einer Jurysitzung zusammen.

Dann wird es auch erste Hinweise darauf geben, wie groß der Neubau-Komplex eigentlich werden wird, in dem zwei Hotels, Büros, Wohnungen, Fitness- und Dienstleistungsangebote vorgesehen sind. Die Stadt will dem Investor anbieten, die Fläche von Haus Westland um fünf Meter oder sogar um 20 Meter in Richtung Hauptbahnhof zu vergrößern. Das Kalkül: Mehr Platz für einen richtigen Baublock und nicht nur einen langen, schmalen Streifen. Dann aber geht es auch dem Europaplatz in seiner jetzigen Form an den Kragen.

"Dass der Platz schwierig ist, wissen wir alle. Er hat einen Anziehungspunkt nötig. Wenn der Investor sich für die große Lösung entscheidet, dann muss man den Europaplatz umstrukturieren", sagt Annette Bonin, planungspolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, im Gespräch mit unserer Redaktion. Gedankenspiele dazu, wie der Busbahnhof umstrukturiert werden könnte, werden bereits angestellt. "Es gibt Möglichkeiten, die Busse längs vor dem Hauptbahnhof halten zu lassen, analog zu der Anordnung, wie sie früher war", sagt Bonin. "Funktional ist es möglich, die gleiche Zahl der Busse auf wesentlich kleinerem Raum unterzubringen." Etwa dann, wenn der Autoverkehr ganz vom Europaplatz verbannt würde. In der Ausschreibung zum städtebaulichen Wettbewerb heißt es dazu: "Der Hauptbahnhof-Vorplatz könnte somit eine neue, erlebbare und fassbare Dimension bekommen, die die Defizite der heutigen Situation ausgleichen." Mit welchen Konsequenzen die Umstrukturierung des öffentlichen Raumes verbunden ist, werde im Weiteren zu klären sein.

Denn beim Europaplatz haben zwei Seiten noch ein Wort mitzureden: der VRR, der Fördergelder zum Umbau des Busbahnhofs beigesteuert hat. Und andererseits der Mönchengladbacher Architekt Dr. Horst Schmitges, der den Platz in den 90er Jahren geplant und umgesetzt hat. "Herr Schmitges ist letztendlich an allem interessiert, was am besten für Mönchengladbach ist. Ich habe die Hoffnung, dass er zustimmt, wenn wir eine überzeugende städtebauliche Lösung präsentieren", so Annette Bonin.

Nach der ersten Jurysitzung Anfang Dezember, bei der die Planungsbüros ihre Varianten präsentieren, werden die besten Konzepte zur weiteren Ausarbeitung ausgewählt. Und Ende Februar kürt die Jury (in der neben OB Hans Wilhelm Reiners und dem Technischen Beigeordneten Gregor Bonin auch die Ratsfraktionen, der Investor und drei Experten vertreten sind) den Sieger des Wettbewerbs. Spätestens dann hat die Stadt eine Menge Ideen für den Europaplatz in der Schublade.

(RP)
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