Mönchengladbach Arsen: Spielplatz gesperrt

Mönchengladbach · Nachdem auf der Spielfläche Arsen entdeckt wurde, hat die Stadt nun auch den Spielplatz Hensenhof gesperrt. Die Konzentration des Arsen-Fundes überstieg den Grenzwert um das Zwölffache. Das Halbmetall gilt als hochgiftig.

Es beginnt mit Magenschmerzen, Krämpfen und Übelkeit. Wer mit dem Halbmetall Arsen in Berührung kommt, muss mit Koliken und inneren Blutungen rechnen, die bis zum Tod führen können. Kein Stoff, den Eltern auf Spielplätzen vermuten, auf dem ihre Kinder spielen. Doch nun ist bereits die sechste Spielanlage von der Stadt mit sofortiger Wirkung gesperrt worden. Die Konzentration des hochtoxischen Halbmetalls Arsen überstieg die erlaubten Grenzwerte um das Zwölffache.

Hohe Bauzäune und Warnschilder halten Kinder in den nächsten Wochen vom Spielplatz Hensenhof fern. In einer Probe fanden Experten in drei bis acht Zentimeter Bodentiefe eine Konzentration von 310 mg/kg — die erlaubte Höchstmenge für Spielplätze sind laut Bodenschutzgesetz 25 mg/kg. Die Menge von 60 bis 170 mg/kg gilt als tödlich. Sollte das Gift beim Spielen in den Mundraum gelangen, sollten Eltern mit ihren Kindern sofort einen Arzt aufsuchen, rät Gutachterin Petra Günter vom Bielefelder Institut für Umweltanalysen, das mit der Überprüfung der Gladbacher Spielplätze betraut ist.

215 Spielplätze untersucht

Seit dem Giftfund auf dem Spielplatz an der Luise-Vollmar-Straße im Frühling des vergangenen Jahres untersucht das Institut alle öffentlichen Spiel- und Bolzplätze, die vor 1990 erbaut worden sind, auf Schadstoffe. Der Grund: Früher wurden Sandkästen und Spielanlagen mit teilweise giftigen Materialien wie Verbrennungsrückständen gefüllt. 215 Spielplätze wurden inzwischen auf diese giftigen Stoffe untersucht, für mehr als 36 Spielplätze wurden inzwischen Sanierungs-Empfehlungen ausgesprochen. Inzwischen sind die Sanierungsarbeiten auf 26 Plätzen abgeschlossen, sieben weitere Plätze werden zur Zeit saniert. 40 andere sollen in den nächsten Monaten folgen. Bei bisher fünf Spielplätzen war die festgestellte Gift-Konzentration so hoch, dass eine sofortige Sperrung notwendig wurde. Das waren die Plätze an der Luise-Vollmar-Straße im Bezirk Volksgarten, Am Tömp in Beckrath, Süchtelner Straße in Eicken, Kohrbleiche in Odenkirchen und Oscar-Graemer-Straße in Rheydt. Der sechste in dieser Reihe ist nun die Anlage am Hensenhof. Bis die Untersuchungen des Bielefelder Instituts abgeschlossen sind, kann es noch mehrere Wochen dauern. Zehn weitere Spielplätze haben die Experten bisher noch nicht untersucht.

Eine Liste mit dem Untersuchungsstand aller Plätze unter www.moenchengladbach.de — "Stadtrat und Verwaltung"

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort