Serie Was Macht Eigentlich? "Art der Fusion hat regelrecht erschreckt"

Es war eine massive Veränderung der Kirchenlandschaft Mönchengladbachs zum 1. Januar 2010, verordnet aus wirtschaftlichen Gründen vom Bischof in Aachen: 23 Gladbacher Gemeinden mit langer Tradition fusionierten zu sieben Großgemeinden, zum Teil nach langer Gegenwehr. "Die Zusammenlegungswelle des Bistums hat die meisten hier sehr hart getroffen. Denn diese Region hat keine reichen, aber sehr lebendige Gemeinden", sagt Dr. Albert Damblon, ehemaliger Regionaldekan, jahrzehntelanger Freund und Weggefährte Wolfgang Bußlers.

"Das Problem war nicht die Fusion an sich. Dafür gab es Gründe, die auch heute noch richtig sind und zu weiteren Maßnahmen führen werden", sagt Wolfgang Bußler. "Es war die Art, wie sie vom Bistum in Aachen vollzogen und für uns alle überraschend verkündet wurde. Dies hat mich damals regelrecht erschreckt." Schon vorher hatte der Bischof die Regionalstelle in Mönchengladbach geschlossen, die Sorge um die Mitarbeiter war groß.

In der Gladbacher Innenstadt wurden 13.000 Katholiken aus den bis dahin existierenden Pfarren St. Albertus (Stadtmitte), St. Elisabeth (Untereicken), St. Mariä Himmelfahrt (Hauptpfarre bzw. Citykirche), St. Barbara (Vikarie) und St. Mariä Rosenkranz (Eicken) mit dem Münster als Hauptkirche zur Großgemeinde St. Vitus zusammengefasst. Leitender Pfarrer wurde damals Wolfgang Bußler, zum Pfarrerteam gehörten Dr. Albert Damblon und Pater Wolfgang Thome. "Wir wollen nicht den totalen Bruch, sondern sehen dies als Rechtsstruktur und versuchen, das Gemeindeleben aufrecht zu halten", sagte Albert Damblon. Heute stellt er nicht ohne Stolz fest: "Es wurde bisher geschafft, alle sechs Kirchen zu erhalten."

St. Elisabeth wurde Grabeskirche, St. Albertus Jugendkirche und St. Mariä Himmelfahrt Citykirche, in der dienstags Gottesdienst ist.

(oes)
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