Mönchengladbach Asylbewerber kann sich nicht an Diebstahl in Real-Markt erinnern

Mönchengladbach · Auf der Flucht soll der Angeklagte zwei Zeugen mit Pfefferspray verletzt haben.

Wegen räuberischen Diebstahls in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung musste sich jetzt ein Asylbewerber vor der Ersten Strafkammer des Landgerichts verantworten. Laut Anklage soll der 24-Jährige am 21. April gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter aus den Auslagen eines Real-Supermarkts Waren im Wert von etwa 300 Euro gestohlen haben.

Auf der Flucht aus dem Supermarkt soll der Angeklagte damals versucht haben, einen Detektiv und einen Schüler abzuschütteln und dabei mit Pfefferspray gesprüht haben. An einer Sportanlage an der Neersbroicher Straße wurden die jungen Männer gestellt. Doch dem unbekannten Komplizen gelang die Flucht. Deshalb musste der 24-Jährige, der in Casablanca geboren wurde und 2015 über die Balkanroute nach Deutschland kam, allein auf der Anklagebank Platz nehmen.

Bereitwillig gab der Angeklagte zu, bei den deutschen Behörden zwei Namen angegeben zu haben. Dann bekäme er "doppelt Geld", sei ihm empfohlen worden. Ebenso bereitwillig gab er zu, Tabletten sowie Kokain und Marihuana zu konsumieren. Aber die Tabletten und schlechte Freunde seien schuld, dass er schon mit Straftaten aufgefallen sei. An den Diebstahl bei Real könne er sich nicht so richtig erinnern. Doch das nahm ihm ein psychiatrischer Gutachter nicht ab.

Ein 42-jähriger Detektiv erinnerte sich, wie ihm im April der Angeklagte und der unbekannte Mittäter als Diebe aufgefallen seien. Als die Männer fluchtartig den Supermarkt verließen, sei er ihnen gefolgt. Der Angeklagte habe ihm dabei einen schmerzhaften Tritt verpasst. Ein Schüler, der damals an der Sportanlage Fußball gespielt hatte, half dem Detektiv bei der Verfolgung und wurde dabei vom Pfefferspray, das der 24-Jährige versprühte, getroffen. Eine Jacke, die der Angeklagte damals trug, soll er bei Real gestohlen haben. Doch er behauptete, die Jacke von einem Bekannten gekauft zu haben. Eine zweite Anklage wirft ihm den Diebstahl einer Herrenuhr vor. Der Prozess wird in der kommenden Woche mit den Aussagen von Polizeibeamten fortgesetzt. Er sei im Supermarkt gewesen. Aber die Beute habe er im Supermarkt liegengelassen, so der Angeklagte.

(RP)
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