Mönchengladbach Auf Exkursion zur Energie der Zukunft

Mönchengladbach · Der Diozösanrat ließ sich unter anderem Hybridbusse bei der NEW und eine Rapspresse beim Volksverein zeigen.

 Beim Volksverein zeigte Matthias Merbecks den Teilnehmern, wie die Rapspresse arbeitet, die Öl produziert.

Beim Volksverein zeigte Matthias Merbecks den Teilnehmern, wie die Rapspresse arbeitet, die Öl produziert.

Foto: Detlef Ilgner

Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, einmal ganz bewusst auf etwas zu verzichten. Manche essen kein Fleisch, andere keine Schokolade, mancher trinkt kein Bier, andere rauchen nicht. Der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen ruft seit 1999 zum Autofasten auf. Zusammen mit der Projektorganisation Regionale Ölpflanzennutzung (PRO) lud der Diözesanrat aus diesem Anlass nun zur Energie-Exkursion durch Mönchengladbach ein. "Fasten geht auf viele Arten. Als mobile Gesellschaft können wir uns überlegen, wie wir umweltschonend unterwegs sein können", sagt Hans-Peter Katz von PRO. So könne man in der Fastenzeit kurze Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen oder bewusst langsam fahren.

Daher startete die Exkursion auf dem Betriebshof der NEW. Dort zeigte Michael Fausten, der Hauptabteilungsleiter des Werkstattwesens, den Teilnehmern die beiden Hybridbusse und die Elektro-Autoflotte. "Die NEW hat insgesamt vier solcher Busse. Zwei fahren in Viersen, zwei hier in Mönchengladbach", erklärte Fausten. Die Autos schaffen eine Geschwindigkeit von bis zu 140 Stundenkilometern. "Im Winter sind sie langsamer, weil dann zusätzliche Energie für die Heizung gebraucht wird", sagt Fausten. Aufgeladen werden können sie zum Beispiel am neuen Blauhaus an der Hochschule. Die Wagen werden von den Mitarbeitern der NEW genutzt. Aber auch für alle anderen versteht sich die NEW als ein Ansprechpartner in Sachen E-Mobile. "Wer sich ein solches Fahrzeug kaufen möchte und Informationen über die Technik bekommen möchte, der kann uns ansprechen", sagt Fausten. Mit den E-Fahrzeugen hat die NEW im vergangenen Jahr nach eigenen Schätzungen 660 Tonnen CO2 eingespart. "Vor vielen Jahren hatten die Stadtwerke schon einmal Busse, die elektrisch betrieben wurden. Sie brauchten dazu allerdings sechs Tonnen schwere Anhänger, in denen sich eine Batterie befand", erinnert sich Michael Fausten.

Vom Betriebshof der NEW fuhren die Teilnehmer der Exkursion nach Geistenbeck zum Volksverein. Dort zeigte ihnen Matthias Merbecks die Rapspresse. "In Odenkirchen gab es früher eine Ökomühle. Nachdem sie geschlossen wurde, haben wir vor zwölf Jahren die Presse übernommen und weiterentwickelt", erklärte er den Teilnehmern. Das produzierte Rapsöl ist hochwertig und mehrfach ausgezeichnet. Die Technik ist dabei denkbar einfach. Über ein Silo gelangt der Raps in die Rapspresse. Die Pflanzenreste gehen in die Futtermittelproduktion. Das Öl läuft in Filter, die es reinigen. Nach rund einer Woche ist das Speiseöl, das man theoretisch auch als Treibstoff für Autos nutzen kann, fertig. Der geringste Rapsanteil kommt jedoch aus Mönchengladbach. "Hier werden eher Zuckerrüben angebaut", sagt Matthias Merbecks. Hans-Peter Katz ist vom Raps überzeugt. "In kleinen regionalen Wirtschaftskreisläufen zu denken, ist die Zukunft", sagt er.

Im Anschluss besuchten die Exkursionsteilnehmer "Georg´s Fahrradladen" und lernten vieles rund um das Thema Elektrofahrrad. Im Autohaus Rolf Jansen beschäftigten sie sich zum Abschluss mit den neuesten Hybridfahrzeugen.

(cli)
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