Mönchengladbach "Augenhilfe Afrika" braucht Sponsoren

Mönchengladbach · Raoul Cheuteu hat in seiner Heimat dem Grauen Star den Kampf angesagt: Der Augenarzt aus Kamerun wird dabei von engagierten Schützen aus Korschenbroich unterstützt. Sie haben 2013 den Verein "Augenhilfe Afrika" gegründet.

Korschenbroich: Blaues NGZ-Sofa Augenhilfe Afrika
15 Bilder

Talk auf dem Blauen NGZ-Sofa: Augenhilfe Afrika

15 Bilder

Ludger Baten wollte einen Stein ins Wasser werfen, der Wellen schlägt und viele Menschen erfasst. Das ist dem Redaktionsleiter der Neuß-Grevenbroicher Zeitung mit seinen Talk-Gästen - allen voran Dr. Raoul Cheuteu - am Samstag auf dem Blauen Sofa gelungen. Der engagierte Augenarzt aus Kamerun warb um Unterstützung für die "Augenhilfe Afrika". Während er die Not seiner Landsleute in Kamerun mit erschreckenden Zahlen verdeutlicht, sorgt die emotionale Schilderung von Gundhild Tillmanns für Gänsehaut bei den 150 Anwesenden in der Sparkasse in Korschenbroich.

Sie spricht von "machbaren Wundern" und meint damit Augenoperationen mit ganz einfachen Mitteln. Gundhild Tillmanns, die im März mit dem Vereinsvorsitzenden Dr. Franz Thoren für eine Woche eine von mittlerweile fünf Operationskampagnen in Afrika begleitet hat, durfte erleben, wie 50 Menschen nach den medizinischen Eingriffen wieder ihre Umwelt sehen konnten. Sie sagt ganz offen: "Das miterleben zu dürfen, war für uns einfach überwältigend."

Ein schwarzer Schützenbruder auf besonderer Mission
2 Bilder

Ein schwarzer Schützenbruder auf besonderer Mission

2 Bilder

Lediglich 50 Euro werden für eine Augen-OP benötigt. "Die Menschen dort können nur existieren, wenn ihr Augenlicht funktioniert", schildert die Vereinssprecherin ihre Eindrücke. Und so kommt Gundhild Tillmanns zu dem Schluss: "Sehen ist Leben." Für Ludger Baten das Stichwort, die Anwesenden einzuladen, sich die beeindruckende Fotodokumentation im Foyer anzusehen.

Auf Stellwänden wird gezeigt, was Dr. Cheuteu und sein Praxis-Partner Dr. Giles Kagmeni in ihrer Heimatstadt Yaoundé und mit ihrer mobilen Arztpraxis mit Spendengeldern aus Korschenbroich und der Region im Stande sind, zu leisten. Die Ausstellung "Licht im Dunkel - das unvorstellbare Glück, wieder sehen zu können" bleibt bis zum 14. November in der Sparkasse aufgebaut. Zudem zeigt ein fortlaufender Film, wie Cheuteu Hilfesuchenden in seiner Heimat am Grauen Star operiert.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der Erblindeten auf 45 Millionen Menschen, davon leben alleine sieben Millionen in Afrika. Für Raoul Cheuteu eine Verpflichtung, sich in seiner Heimat zu engagieren: Er konnte mit der finanziellen Hilfe der Familie Otten in Deutschland studieren, fühlt sich mittlerweile wie "ein Adoptivsohn" und marschiert seit Jahren bei "Unges Pengste" im Jägerzug "Pappköpp" durch Korschenbroich. Er weiß die Schützenhilfe zu schätzen.

"Aber auch wir wissen, was mit unseren Spendengeldern in Kamerun passiert", warb Vize-Vorsitzender Peter Holzenleuchter für die "Augenhilfe". Die Personalisierung begrüßt auch Klaus-Dieter Pruss: "Wir haben als Lions Club Kaarst-Büttgen-Korschenbroich ein Projekt zum Anfassen gesucht und es mit der Arbeit von Dr. Cheuteu gefunden." Dass sich die Förderung nicht nur auf sein Präsidentenjahr beschränkt, wurde mit Applaus bedacht.

Neben dem Gastgeber, dem Sparkassenvorstand Michael Schmuck, gehörte auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Architekt Fritz Otten, der Gladbacher Mediziner Professor Dr. Gunter Konrad und Veronika Wodsak (Social Security Execution Officer) zu den Talkgästen auf dem Blauen Sofa.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort