Mönchengladbach Ausflügler - ein Tag am Gladbacher Flughafen

Mönchengladbach · Mehr als 10.000 Besucher erlebten gestern am Tag der offenen Tür, warum der Gladbacher Flughafen nach wie vor ein wichtiges Standbein für die Stadt ist.

 Viele Familien mit Kindern waren gekommen, um sich die Flugzeuge anzuschauen - und mit ihnen abzuheben.

Viele Familien mit Kindern waren gekommen, um sich die Flugzeuge anzuschauen - und mit ihnen abzuheben.

Foto: Isabella Raupold

Mit einem Hubschrauber geflogen ist Heinz Schwiers (72) noch nie. Aber sein Wunsch war das schon lange. Gestern konnte er sich seinen Traum erfüllen - beim Tag der offenen Tür auf dem Flughafen in Mönchengladbach. "Ich bin gespannt, was auf mich zukommt", sagte er erwartungsvoll. Volker Schrey und sein Sohn Oliver (14) hatten ihren Rundflug da schon hinter sich - mit einer 40 Jahre alten einmotorigen Propellermaschine vom Typ Robin DR 400. "Das war cool", befand Oliver Schrey, auch wenn es mehr geschaukelt habe als in einem Ferienflieger. Dass er die Landschaft so detailliert sehen konnte, gefiel seinem Vater besonders gut.

Kaum hatte der Flughafen um 10 Uhr seine Pforten geöffnet, strömten auch schon zahlreiche Besucher auf das Gelände. Viele von ihnen hatten in Höhe der Trabrennbahn geparkt und einen Kilometer zum Terminal zu Fuß zurückgelegt. Mehr als 10.000 Besucher sollten es im Laufe des Tages werden, darunter viele Familien mit Kindern. Auch für Hobbyfotografen boten die Segelflieger, Hubschrauber und Oldtimer-Flugzeuge lohnende Motive. Manche Piloten hatten den Flughafen eigens zum Tag der offenen Tür angesteuert, darunter von Flugplätzen in Grefrath, Nörvenich und Aachen aus. Da war es ein schöner Service für die Besucher, dass die Maschinen über Lautsprecher anmoderiert wurden. Eine Junkers "Ju 52" hob ebenfalls zu Rundflügen ab. Die waren allerdings schon lange im Voraus ausgebucht, während Besucher Flüge mit anderen Maschinen noch spontan buchen konnten. Immerhin: Ein kleiner Trost war es, dass die "Ju 52" aus dem Junkers-Hangar von innen besichtigt werden konnte. Um die Mittagszeit hatte sich da schon eine lange Warteschlange gebildet. Im Terminal selbst waren Piloten mit ihren Clubs und Flugschulen vertreten. Auch der Förderverein des Flughafens hatte dort einen Stand. Vor dem Terminal konnten sich die kleinen Besucher auf Hüpfburgen austoben. Die Big Band der Marienschule sorgte für den musikalischen Rahmen. Zunächst musizierten alle 45 Bandmitglieder gemeinsam, später traten sie als Trio oder Quartett mal im Hangar auf, mal im Terminal oder auf dem Vorfeld.

"Mönchengladbach ist kein Flughafen für Ferienflieger. Deshalb möchten wir zeigen, was uns ausmacht", sagte Flughafen-Geschäftsführer Franz-Josef Kames und nannte die beiden wichtigen Säulen: die Flugschulen, die Piloten ausbilden, und die Werften, in denen Turboprop-Maschinen aus ganz Europa repariert werden. Dass der Flughafen mit fast 600 Arbeitsplätzen ein bedeutendes Standbein von Mönchengladbach ist, hatte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in seinem Grußwort hervorgehoben. Wer da mehr erfahren wollte, konnte sich mit dem Bus über das Flughafengelände fahren lassen und an einer Kurzbesichtigung der Werft von Rheinland Air Service (RAS) teilnehmen. "Es war toll, so nah an die Flugzeuge heranzukommen. Ich habe gar nicht geahnt, wie riesig ein Propeller ist", sagte Carmen Peters, die mit ihrer Tochter Darleen unterwegs war.

Nach 2013 und 2015 hatte der Flughafen den dritten Tag der offenen Tür veranstaltet. Rundum zufrieden zeigten sich Franz-Josef Kames und Ruth Witteler-Koch, die Vorsitzende des Flughafen-Fördervereins: "Unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt." Auf dem Flughafen sind 170 Flugzeuge stationiert. Jährlich gibt es 40.000 Starts und Landungen. 60 Prozent davon sind Schulungsflüge.

(drlp)
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