Mönchengladbach Ausgezeichnet

Mönchengladbach · Von der Verschönerungsaktion des Gymnasiums am Geroweiher profitieren nicht nur Schüler und Lehrer. Auch Nachbarn und Angestellte von Firmen in der Umgebung freuen sich. Denn der Schulhof ist "das Tor" zum Park in der Mittagspause. Für die vorbildliche Nachbarschaft gab es jetzt eine Urkunde.

 Da guckt man hin. Die einst tristen Wände des Gymnasiums am Geroweiher wurden von bekannten Graffiti-Künstlern verschönert. Um das Projekt zu realisieren, halfen die Stadt und Nachbarn mit.

Da guckt man hin. Die einst tristen Wände des Gymnasiums am Geroweiher wurden von bekannten Graffiti-Künstlern verschönert. Um das Projekt zu realisieren, halfen die Stadt und Nachbarn mit.

Foto: Gabi Peters

Wenn Bärbel Schilling früher nach Besprechungen spät über den Schulhof laufen musste, dann war der ehemaligen Lehrerin oft mulmig zumute. "Das war hier hässlich und auch angstbesetzt", sagt sie. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Heute ist der Schulhof des Gymnasiums am Geroweiher fröhlich und freundlich und abends beleuchtet. Die Mönchengladbacher Graffiti-Künstler Steffen Mumm und Philipp Kömen haben zusammen mit anderen bekannten Sprayern und Schülern aus tristen braunen Gebäudewänden echte Kunstwerke geschaffen. Nachbarn und Angestellte aus den umliegenden Firmen, die früher oft über den Schulhof eilten, um in den Park zu kommen, verweilen heute, um sich die Bilder an den Wänden anzuschauen. "Meine 91-jährige Mutter aus Remscheid hat sich die Graffiti auch schon gesehen und fand sie toll", sagt Bärbel Schilling.

So verwundert es nicht, dass "Graffiti am Gero" jetzt bei dem bundesweiten Wettbewerb "Die schönsten Nachbarschaftsaktionen" eine Auszeichnung bekam. Denn die Verschönerungsaktion war ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Die Schule alleine hätte das nicht stemmen können. Da bürgerschaftliches Engagement in Mönchengladbach belohnt wird und sich Menschen einmal im Jahr bei der Stadt um Fördermittel für Projekte bewerben können, ergriff Bärbel Schilling als Privatperson die Initiative und ging mit dem Graffiti-Projekt ins Rennen. Schulleiter Christian Dern war sofort begeistert. "Das Gymnasium am Geroweiher gehört zu Mönchengladbach. Und wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, die Stadt attraktiver zu machen, dann ist das doch wunderbar", sagte er damals sofort.

Mönchengladbach: Ausgezeichnet
Foto: Gabi Peters

Auch Nachbarin Corinna Wigger musste nicht lange überlegen. Sie stellte ihre, an den Schulhof angrenzenden Garagen für die Sprayer zur Verfügung. Und dann waren da noch Firmen der Stadt, die sich finanziell engagierten. "Viele unserer Mitarbeiter kommen oft hier vorbei. Das ist ja hier das Tor in die Stadt", sagt Dennis Neelsen von der Santander Bank. Und: "Wir sind begeistert. Wahnsinn, was die Jungs hier gemacht haben." Ähnlich sehen das die Mitarbeiter der Firma Bollmann und der Sozial-Holding. Das soziale Dienstleistungsunternehmen ist am Gymnasium am Geroweiher mit vielen Projekten vertreten. "Wir wollen den Schülern das Thema Pflege näher bringen", sagt Belinda Schmitt von der Sozial-Holding.

 Die beiden Mönchengladbacher Graffiti-Künstler Philipp Kömen (l., alias Norm) und Steffen Mumm (Hoker).

Die beiden Mönchengladbacher Graffiti-Künstler Philipp Kömen (l., alias Norm) und Steffen Mumm (Hoker).

Foto: Gabi Peters
 Sie freuen sich über die gelungene Gemeinschaftsaktion: Schüler, Lehrer, Unternehmen aus der Umgebung und Nachbarn.

Sie freuen sich über die gelungene Gemeinschaftsaktion: Schüler, Lehrer, Unternehmen aus der Umgebung und Nachbarn.

Foto: Gabi Peters

Dank der Sponsoren, der Fördermittel und der Mithilfe der Nachbarn konnte das Projekt umgesetzt werden. Jetzt ist sogar noch ein bisschen Geld übrig, dass noch ein weiteres Stück triste Wand verschwinden kann. Aber ums Geld alleine geht es nicht. Bärbel Schilling hält Quartiersarbeit für unheimlich wichtig: "Das fördert die Identifikation und stärkt den Zusammenhalt", sagt sie.

(RP)
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