Mönchengladbach Awo-Frühlingsfest: 220 Besucher aus zehn Nationen

Mönchengladbach · Wie viele Köpfe hat eigentlich ein Drache - zwei, drei oder sechs? Und welche Prinzessin soll er heiraten - die, die immerzu weint, oder doch lieber die Drachenfrau mit den drei Köpfen? Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt hatte zu einem Frühlingsfest eingeladen, in dessen Mittelpunkt das Puppenspiel "Der Drache will heiraten" stand. Damit kam die Awo einem Wunsch der Pateneltern des Projekts "Willkommen in Mönchengladbach" nach. "Das Projekt ist zwar im vergangenen Herbst ausgelaufen", erläuterte Awo-Migrationsberaterin Maria Weihrauch. "Doch aus dem Projekt und den Patenschaften sind Freundschaften entstanden. Die Gruppe trifft sich nach wie vor, hält Kontakt und hilft sich gegenseitig", sagte sie.

Rund 220 Besucher aus mehr als zehn Nationen waren in das Naturfreudehaus in Heyden geströmt, darunter Familien aus dem Iran, dem Irak, aus Syrien, Bulgarien und dem ehemaligen Jugoslawien. Bei den Besuchern, darunter rund 180 Kinder, kam das Theaterstück jedenfalls gut an: "Alles war schön", schwärmte Eva Rasha (5) in fließendem Deutsch, die mit ihrer Mutter Laili Rasha und ihrem Bruder Mohammed (12) das Fest besuchte. Die Familie ist vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflohen. Auch Konstantin Ivkova (6), der mit seinen Geschwistern und seiner Mutter gekommen war, zeigte sich begeistert: "Es war lustig, als die Prinzessin geweint hat", sagte er. Ihre Tränen spritzten nämlich gut zwei Meter weit bis ins Publikum hinein. Doch das Theaterstück war auch hintergründig: Um innere Werte ging es und darum, dass sie wichtiger sind als ein gutes Aussehen. "Der Drache bemerkt, dass eine echte Drachenfrau viel besser zu ihm passt als eine kapriziöse Prinzessin", erklärten die Puppenspieler Dominique Güttes und Alexander Betov. Beide führen das Stück auch im Theater Krefeld/Mönchengladbach auf. Der Schauspieler und Tenor Alexander Betov bringt dort in jeder Spielzeit ein Puppenspiel auf die Theaterbühne.

Für Maria Weihrauch war es wichtig, dass die Kinder einen unbeschwerten Vormittag verbrachten: "Sie haben gesungen, getanzt, gelacht und dem Drachen geholfen", erzählte sie. Zum Abschied bekamen die Kinder noch Obst und Süßigkeiten als Wegzehrung mit auf den Heimweg.

(RP)
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