Mönchengladbach Bahn frei für Sanierung

Mönchengladbach · Das Dach über dem Europaplatz soll an einer Seite gestutzt werden. Die Verwaltung ist bereit, 80 000 Euro dafür auszugeben. Denn das ist Voraussetzung für die denkmalgerechte Sanierung des Gladbacher Hauptbahnhofes.

Steht der Sanierung des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs nun nichts mehr im Weg? Zumindest an einem Stück Dach zwischen Bushaltestellen und Bahnhofseingang soll das Vorhaben nicht scheitern. Die Verwaltungsspitze ist bereit, 80 000 Euro für die Beseitigung der Stahlkonstruktion über eine Länge von zirka 18 Metern auszugeben. Und die Politiker sind es wohl auch. Zumindest in der Bezirksvertretung Nord wurde bereits Zustimmung signalisiert. Schließlich würde es dem Bild der Stadt gut tun, wenn der Bahnhof bis zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen saniert wäre.

So hat es auch der Plan der Deutschen Bahn vorgesehen. Doch für die denkmalgerechte Sanierung des alten Gebäudes stellte sie Bedingungen. Die wichtigste: Die Arbeiten müssen für die Bahn AG möglichst kostenneutral sein. Sanieren, ohne die eigene Kasse zu belasten? Das geht, indem sich die Deutsche Bahn Mieter sucht, die bereit sind, mit zu investieren. Einer davon ist ein bekanntes Fast-Food-Unternehmen.

Das Restaurant soll im Bereich hinter dem vorderen linken Nebeneingang untergebracht werden. Damit nicht jeder Reisende durch das Schnell-Restaurant in die Halle läuft, ist es nötig, den Nebeneingang künftig zu schließen. Die Bahn pochte darauf, dass das Vordach zu diesem Seiteneingang zumindest gestutzt wird. Doch das war nicht so leicht. Denn erstens gab es damals Fördermittel für den Omnibusbahnhof samt Dachkonstruktion. Und zweitens haben Architekten oft Urheberrechte.

Die Frage mit den Urheberrechten sei mittlerweile geklärt, sagte Jörg Klages von der Abteilung Stadtentwicklung und Planung in der Bezirksvertretungssitzung. Und: Ja, bei einem Rückbau des Daches müssten Fördermittel zurück gezahlt werden. Die Kosten werden im schlimmsten Fall auf 80 000 Euro geschätzt. Dieses Geld müsse die Stadt zahlen, dafür werde die Bahn aber auch weiter sanieren und planen. Im übrigen habe mit der Schließung des Nebeneinganges das Vordach sowieso seinen Zweck als Wetterschutz und Wegweiser verloren.

Die denkmalgerechte Sanierung des Hauptbahnhofes Mönchengladbach soll in drei Teilabschnitten erfolgen. Mit dem ersten wurde bereits begonnen, wie Klages berichtete. So seien zum Beispiel die Zwischendecke im Empfangsgebäude entfernt und Brandschutzmaßnahmen vorgenommen worden. Im Sommer sollen Halle und Ladenlokale gestaltet werden. Laut Klages soll auch die WC-Anlage wieder in Betrieb genommen werden. Insgesamt ist ein umfangreiches Gastronomieangebot vorgesehen. Ehemalige Pavillons werden entfernt, die Buchhandlung wird im Bereich der ehemaligen Bahnhofsgaststätte untergebracht. Im dritten Abschnitt sollen die Fassade und das Dach saniert werden.

Ob nach der Sanierung die geplante Fahrradstation auf dem Bahnhofsgelände entsteht, ist noch fraglich. Denn mittlerweile ist bekannt geworden, dass die Deutsche Bahn AG nach zehn Jahren Miete von den Kommunen verlangt. Und die sei nicht gerade gering, sagt Klages. Deshalb sucht man bei der Stadt nun nach Standortalternativen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort