Sanierung des Hauptbahnhofs Bahn reagiert auf Wut-Brief des Gladbacher Oberbürgermeisters

Mönchengladbach · Seit Jahren wird die Sanierung des Hauptbahnhofs in Mönchengladbach verzögert. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners beschwerte sich per Brief bei der Bahn. Nun gibt es mal wieder ein Treffen.

 Historisch markante Architektur, aber in seinem aktuellen Zustand kein Aushängeschild: der Gladbacher Hauptbahnhof.

Historisch markante Architektur, aber in seinem aktuellen Zustand kein Aushängeschild: der Gladbacher Hauptbahnhof.

Foto: Jana Bauch

Der zweite Winter geht dem Ende zu, ohne dass im Foyer des Gladbacher Hauptbahnhofs Türen eingebaut wurden. Sie fehlen, seit die zuvor schon mehrfach angekündigten und immer wieder verschobenen Sanierungspläne für das Foyer mal konkreter wurden. Das ist nun über ein Jahr her. Passiert ist seither so gut wie nichts. Die Erklärungen der Deutschen Bahn AG variieren. Zuletzt hieß es vergangenen Sommer, weil sich auf die erste Ausschreibung keine Firma gemeldet habe. Nun sei aber eine gefunden, im September könnten Arbeiten beginnen. Passiert ist seitdem - nichts. Die Firma sei abgesprungen, hieß es zur Begründung. So ähnlich läuft es schon seit 2006.

Nun ja. So richtig glauben will in Mönchengladbach niemand mehr an die Ankündigungen der Bahn. Entsprechend skeptisch blickt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) einem Treffen mit Werner J. Lübberink, dem Konzernbevollmächtigen für NRW bei der Deutschen Bahn AG, entgegen.

Der hatte sich auf den Wut-Brief gemeldet, den Reiners, parteiübergreifend unterstützt von den Mönchengladbacher Abgeordneten im Land- und Bundestag, dem Vorstandschef der Bahn geschrieben hatte: Er schäme sich für den Zustand des Hauptbahnhofs, der sei erbärmlich und der 26. größten Stadt der Republik unangemessen. Jetzt gab's den Anruf von Lübberink mit der Bitte um einen Termin - außerdem wurde im Foyer des Hauptbahnhofs ein Gerüst aufgebaut. Sollte es tatsächlich bald losgehen? Dafür könnte sprechen, dass Bahnhöfe entlang der neuen RRX-Strecke - zum Beispiel Richtung Aachen - höhere Priorität bei der Modernisierung haben sollen. Das betrifft auch Mönchengladbach.

Für Reiners noch kein Grund für Optimismus: "Man hat uns so oft erklärt, warum etwas nicht funktioniert. Da hat man irgendwann die Nase voll." Für Pendler und Fußballfans, aber auch für Kunden von Investoren (z.B. Haus Westland gegenüber des Bahnhofs) sei dieser erste Eindruck von der Stadt abschreckend. Er erwarte deshalb, dass es "jetzt endlich mal losgeht", so der Rathaus-Chef.

(dr)
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