Mönchengladbach Bald kommt der Riesen-Bagger

Mönchengladbach · Kreishandwerkerschaft, Hochschule, Krankenhäuser: Das Stadtbild wird derzeit von Baustellen und somit von großen Kränen geprägt. Und Deutschlands größter Abrissbagger kommt erst noch: Er wird das Iduna-Haus abreißen.

So könnten die Arcaden in Gladbach aussehen
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In rund zwei Wochen landet das deutschlandweit größte Schwergewicht unter den Abrissbaggern in Mönchengladbach, um bei den Abrissarbeiten am Alten Stadttheater die Muskeln spielen zu lassen. Der Hitachi 870-3-XXL kommt beim Abriss des 22 Meter hohen Iduna-Hauses zum Einsatz. 52 Meter hoch ist er, ausfahrbar und bringt 150 Tonnen auf die Waage. "Es gibt deutschlandweit nur zwei Exemplare davon", weiß Tobias Prangenberg von der Firma P&Z-Abbruch, die den Abriss leitet.

Doch schon jetzt ist das Stadtbild von Kränen und Baggern geprägt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Etwa am Franziskus-Krankenhaus. Langsam schreitet Christoph Oldhaus über den staubigen Boden der Baustelle, den Blick nach oben gerichtet. In der Hand hält er eine große Fernbedienung, mit der er den Kran der Firma Liebherr Typ 81-K steuert. "Der ist ganz neu, 2011 gebaut. Er kann auf der Spitze 1,4 Tonnen tragen", sagt Oldhaus, der seit 1989 Kranführer ist. "Und er sieht auch noch gut aus", sagt er grinsend. 40 Meter ragt der Kran in den Himmel über dem Krankenhaus, neben dem eine Kantine entsteht.

Auch Jochen Schmitz kennt die Vorteile des 81-K. Der 49-Jährige ist Polier an der Baustelle neben der Hochschule, wo ein Multifunktionsgebäude gebaut wird: "Das ist eine Art City-Kran. Er braucht wenig Standfläche und nimmt somit wenig Platz weg." 250 000 Euro kostet der Baustellen-Riese. "Wir haben direkt drei genommen, da wurde es billiger", sagt Schmitz schmunzelnd. "Das Geschäft mit Baukranen boomt."

Im Einsatz ist auch Peter Hüpperling, der 45 Meter über dem Boden in der Kabine des Wolff 6531.12 sitzt und den Kran über die Baustelle neben dem Bethesda steuert. Die Höhe ist für ihn nichts Außergewöhnliches. "Normalerweise steuert er Krane ab 100 Meter aufwärts", sagt Polier Bernd Peters, der Hüpperling per Funk Anweisungen gibt. Er weiß um die Fähigkeiten des Turmdrehkrans, der auf einem Podest steht, damit Lkw unter ihm durchfahren können: "Der Wolff hat eine Auslage von 45 Metern und kann auf 20 Metern Höhe 12,5 Tonnen tragen."

Ein älteres Modell ist neben dem Comet-Cine-Center zu finden, wo ein Bürogebäude mit Tiefgarage gebaut wird. Der Liebherr 140-HC ist bereits über 20 Jahre alt und lediglich mit einer Hakenhöhe von rund 30 Metern ausgestattet. Acht Tonnen beträgt die maximale Tragkraft. "In der Regel wird der 140-HC von oben gesteuert, aber es gibt auch eine Funkfernbedienung", sagt Baustellenleiter Stefan Schiller.

Gleich drei Krane stehen neben dem Neubau der Kreishandwerkerschaft an der Oststraße. Der größte von ihnen ist der Wolff WK-92-SL. Ein echtes Kraftpaket, weiß auch Polier Dirk Bernhard. Mit den neusten Finessen ist der Baukran jedoch nicht ausgestattet. "Es gibt modernere Modelle mit besserer Ausstattung, aber er macht seine Arbeit."

(jasi)
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