Mönchengladbach Bande schlachtet 26 Neufahrzeuge aus

Mönchengladbach · Mit Gewalt haben Einbrecher in der Nacht zu Montag in einem Autohaus an der Monschauer Straße Motorhauben aufgehebelt und Batterien sowie Einspritzanlagen gestohlen. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehr als 150.000 Euro.

Mönchengladbach: Bande schlachtet 26 Autos aus
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Räder, Scheibenwischer, Einspritzanlagen, Batterien... Die Diebe, die am frühen Morgen in ein Autohaus an der Monschauer Straße eindrangen, bedienten sich wie in einem Ersatzteillager und richteten dabei einen erheblichen Schaden an. Insgesamt 26 Neufahrzeuge der Marken Ford und Skoda wurden regelrecht ausgeschlachtet.

Polizei hat so etwas "noch nicht erlebt"

Dabei brachen die Täter zum Teil mit brachialer Gewalt die Motorhauben auf. Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand ein Gesamt-Sachschaden von mehr als 150.000 Euro. "So etwas haben wir in dieser Dimension noch nicht erlebt", sagte Polizeisprecher Jürgen Lützen gestern.

Das gilt auch für den Geschäftsführer des Autohauses. "Ein Mitarbeiter hat früh morgens gegen 6.15 Uhr festgestellt, dass die Täter ein Zaunelement herausgeschnitten hatten und hindurchgefahren waren", sagte er. Binnen nur 20 Minuten — das zeigten Videoaufzeichnungen, auf denen die Täter und ihr Fahrzeug mit "Nummernschild aus dem europäischen Ausland" zu sehen seien — sei der gesamte Einbruch ab 3.58 Uhr über die Bühne gegangen.

Täter wussten genau, was sie wollten

"Die wussten ganz genau, worauf sie aus waren — und wie sie drankommen würden", sagt der Geschäftsführer. Die Täter seien überdies höchst selektiv vorgegangen. Die abmontierten Einspritzanlagen kosteten alleine 400 Euro das Stück. Kundenwagen, betont der Chef des Autohauses, seien nicht betroffen gewesen.

Er kenne viele Kollegen von anderen Autohäusern, die auch bereits von Dieben heimgesucht wurden, sagt er. In der Tat hat es ähnliche Vorfälle schon häufiger gegeben, wenngleich wie gesagt nicht in vergleichbarem Umfang. Im Jahr 2009 gab es einmal eine ganze Serie. Ein Audi-Händler an der Düsseldorfer Straße wurde sogar dreimal Opfer von wahrscheinlich überregional agierenden Serientätern.

Ermittler vermuten Profis am Werk

Die Täter drangen nachts auf sein Gelände ein, bockten Autos auf und stahlen teure Alu-Felgen. In der Nacht des dritten Diebstahls wurden auch bei einem Händler an der Monschauer Straße die Räder von einem Alfa Romeo und zwei Fiats abmontiert. Auch in diesem Fall waren die Fahrzeuge aufgebockt worden. So gingen auch die Täter von vorvergangener Nacht bei einigen Wagen vor.

In der Vergangenheit ist es den Ermittlern zweimal gelungen, Aufbrecherbanden aus dem osteuropäischen Raum zu schnappen. Auch im aktuellen Fall geht die Polizei von einer professionellen Tätergruppe aus, die vielleicht sogar auf "Bestellung" stiehlt, um möglicherweise Ersatzteile zu beschaffen. Meist reisen die Banden mit im Heimatland zugelassenen Fahrzeugen an. Zum Teil werden bereits im Vorfeld geeignete Autos und Tatorte ausbaldowert. Anschließend werden "Handwerker-Gruppen" zum Ausbau bestellt, die unmittelbar nach der Tat schon wieder über alle Berge sind.

Polizei bittet um Zeugenhinweise

Die Ermittler gehen davon aus, dass die gestohlenen Fahrzeugteile aus dem Autohaus an der Monschauer Straße bereits am Montag in den frühen Morgenstunden mit einem Kastenwagen mit Anhänger abtransportiert wurden. Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Rufnummer 02161 290 zu melden.

(OTS)
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