Mönchengladbach Barmer baut für sechsstelligen Betrag um

Mönchengladbach · Die Krankenkasse strukturiert um - und will bei der Beratung den Kunden mehr als bisher in den Mittelpunkt rücken. In Gladbach ist ab sofort die Hauptgeschäftsstelle für den Niederrhein angesiedelt.

 Die Barmer-Geschäftsstelle präsentiert sich ganz neu.

Die Barmer-Geschäftsstelle präsentiert sich ganz neu.

Foto: Detlef Ilgner

In Zukunft wird kein Telefonanruf den Berater der Barmer Mönchengladbach beim persönlichen Gespräch mit dem Kunden ablenken. Auch kein Familien- oder Urlaubsfoto auf dem Schreibtisch kann zum sekundenlangen Tagtraum verleiten, denn die Kundenberater arbeiten nicht mehr am festen Arbeitsplatz, sondern bewegen sich je nach Erfordernis von Platz zu Platz. Alles im Dienste des Kunden. Und aus Gesundheitssicht vorteilhaft, weil zwischen Sitzen und Stehen gewechselt wird.

Die Geschäftsstelle der Barmer GEK in Mönchengladbach hat umstrukturiert, in der Folge auch umgebaut und vollzieht damit nach, was deutschlandweit zum Teil schon umgesetzt wurde. Bei der Beratung soll der Kunde in den Mittelpunkt rücken, die Fachkompetenz wird in Zentren zusammengezogen, die Anrufe werden bei einer Telefongeschäftsstelle gebündelt.

Das neue Kundencenter an der Hohenzollernstraße wurde zusammen mit den darüber liegenden Büroräumen für einen sechsstelligen Betrag umgebaut. Während im ersten Stock noch eine Woche lang unter Hochdruck gearbeitet und unter anderem die Küche in einen Besprechungsraum verwandelt wird, ist das Kundencenter fertig. Die Kunden werden nun an Kundenschaltern empfangen - höhenverstellbar natürlich, denn die Krankenkasse kennt die Probleme, die Mitarbeiter mit dem Rücken haben können. "Wenn mehr zu klären ist, zieht sich der Kundenberater mit dem Kunden in eine der vorhandenen Inseln zurück", erklärt Regionalgeschäftsführer Marcel Küsters. Halbhohe Wände trennen die Bereiche ab. Hier können die Gespräche in der gebotenen Diskretion geführt werden, gleichzeitig stehen Bildschirme zur Verfügung, die auch der Kunde einsehen kann.

"Der Kunde hat Einblick, das gehört zum Konzept", sagt Küsters. Ist die Beratung beendet, geht der Berater an einen der Steharbeitsplätze im hinteren Bereich, beendet hier die begonnenen Aufgaben oder bearbeitet Anfragen, die über die Telefongeschäftsstelle hereinkommen. Durch die komplett digitale Arbeitsweise können sich jetzt auch unterschiedliche Regionen gegenseitig unterstützen. "Wenn vorher die beiden Sachbearbeiter krank waren, die sich um Zahnersatz gekümmert haben, blieben die Anträge erst mal liegen", erklärt Küsters. "Das kann jetzt ausgeglichen werden." Auch die Bündelung der Fachkompetenz in Zentren beispielsweise zum Thema Pflege bewirkt, dass einerseits das notwendige vertiefte Wissen verfügbar ist, andererseits Ausfälle besser aufgefangen werden können. Mitarbeiter in diesem Bereich, die früher in Mönchengladbach gearbeitet haben, sind jetzt etwa nach Düsseldorf gewechselt, um das dortige Kompetenzzentrum zu verstärken. Gleichzeitig wird die neue Hauptgeschäftsstelle Niederrhein in Mönchengladbach eingerichtet. Sie wurde aus den Regionen Krefeld und Mönchengladbach geschaffen, umfasst acht Geschäftsstellen und ist zuständig für den Bereich zwischen dem Selfkant und Krefeld. Rund 200.000 Versicherte werden hier betreut. Allein in Mönchengladbach gehören 43.000 Versicherte der Barmer und dem kleineren Partner Deutsche BKK an, die zum 1. Januar 2017 fusionieren werden.

(RP)
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