Mönchengladbach Bauern-Chef: Bei Landwirten ist Lage angespannt

Mönchengladbach · In Frankreich gehen die Landwirte auf die Barrikaden. Ihre Sorgen ähneln denen der deutschen Bauern. "Die Landwirte im Rheinland haben zurzeit mit schlechten Preisen zu kämpfen und können ihre Kosten nicht decken. In allen Produktbereichen - ob Milch, Geflügel oder Schwein - ist die Lage zurzeit äußerst angespannt", betont Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach. Bei guter Marktversorgung in der EU führten besonders das Russland-Embargo, die schwächelnde Konjunktur in bevölkerungsreichen asiatischen Märkten wie China und die Einkaufs- und Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels zu scharfen Preissenkungen.

Wappenschmidt: "In Deutschland bekommen die Schweinehalter bereits seit eineinhalb Jahren 15 bis 20 Cent zu wenig pro Kilo Fleisch. Obwohl das Angebot an Milch kaum ausgedehnt wurde, hat der Milchpreis angesichts des Russland-Embargos und schwächelnder Exportmärkte in den letzten Wochen deutlich an Boden verloren. Auch bei Getreide und Gemüse ist zurzeit ein erheblicher Druck auf die Preise zu verspüren." Wappenschmidt empfiehlt Verbrauchern, beim Einkauf auf regionale Produkte zurückzugreifen.

Er hebt hervor, dass die rheinischen Landwirte Frankreich nicht mit billigen Produkten überrollten: "Wir leiden unter dem gleichen Preisdruck des Lebensmitteleinzelhandels, wir sitzen in einem Boot mit den französischen Kollegen."

(web)
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