Mönchengladbach Bei diesen Stars steht Gladbach im Kalender
Mönchengladbach · Zwei Nobelpreisträger, eine Mode-Ikone und eine gefeierte Trompeterin - der Initiativkreis fährt 2015 wieder groß auf.
Als der Initiativkreis sich 2003 aufmachte, außergewöhnliche und zu Recht weltbekannte Menschen zu Vorträgen nach Mönchengladbach zu holen, war die Skepsis groß. Bei den Gladbachern, die an das Gelingen nicht so recht glauben mochten, aber auch bei manchem Umworbenen. "Mönchen - was?", fragten Büros von Nobelpreisträgern und Pionieren irritiert zurück. Wenn sie denn überhaupt die Anfrage aus Mönchengladbach zur Kenntnis nahmen.
Einen Dalai Lama, einen Kofi Annan und eine Jane Goodall später, gibt es dererlei Hürden nicht mehr. Auch die publikumswirksamsten Friedensnobelpreisträger wissen inzwischen sehr wohl, wo Mönchengladbach liegt und dass es sich hinzufahren lohnt. Heute geht es vor allem darum, die ganzen Optionen sinnvoll auf die Kalenderjahre zu verteilen und einem Nobelpreisträger wie dem Chemiker Stefan Hell klarzumachen, dass der 11.11. ein klasse Datum ist - im Rheinland für Vorträge seriöser Art aber doch eher suboptimal.
Entsprechend sicher kann man sein, dass Rolf Königs, der Sprecher des Initiativkreises, und Peter Schlipköter, der Organisator aller Veranstaltungen, große Namen aus dem Köcher ziehen, wenn sie das Jahresprogramm vorstellen. Für 2015 kündigten sie gestern ein erneut bemerkenswert hochkarätiges Programm und vor allem eine spannende Mischung an.
Vivienne Westwood, die britische Mode-Ikone, verspricht den höchsten Glamour-Faktor. Die exzentrische Mode-Macherin bleibt am 9. Juni einen ganzen Tag in der Stadt, diskutiert an der Hochschule mit Studenten, besichtigt das Textil-Technikum im Monforts-Quartier und hält abends einen Vortrag in der KFH. Man darf sich auf Bonmots freuen wie dieses aus einem Interview kürzlich zu der Frage, ob sie Hollywood-Filme schaue: "Lieber warte ich an der Haltestelle auf einen Bus, der niemals kommen wird, als mir so einen Film anzusehen." Einen hoch engagierten und kämpferischen Vortrag darf man am 5. Mai von der Friedensnobelpreisträgerin Jody Williams erwarten, die es quasi im Alleingang schaffte, dass 122 Nationen sich zum Verbot von Landminen bekannten.
Ihr Credo: "Wir können uns nicht darauf verlassen, das die anderen unsere Welt irgendwann besser machen. Das müssen wir schon selbst tun." Licht ist das Thema des aktuellen Chemie-Nobelpreiträgers, der nicht nur Hell heißt, sondern auch ein Mikroskop erfunden hat, das winizigste Strukturen in lebenden Zellen sichtbar machen kann (Vortrag am 27. November). Licht ist auch eines der großen Schaffensthemen des Künstlers Heinz Mack, dessen Werk bei der großen Zero-Retrospektive in New York gerade gefeiert wurde.
Er spricht am 16. November in seiner Wahlheimat - und kommt, wie sein Freund Rolf Königs hofft, womöglich schon 2016 wieder. Dann möglicherweise mit Günther Uecker. Fortgesetzt werden auch die Musik- und Kinderreihe. Die Trompeterin Alison Balsom, 2012 mit dem Klassik Echo als Instrumentalistin des Jahres ausgezeichnet, tritt am 19. März auf. Das Umwelttheater Freddy Fuchs ist am 26. März für Schulklassen zu sehen.
Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen und Hinweise zum Kartenvorverkauf gibt es im Internet unter www.ik-mg.de.
