Mönchengladbach Berufsinformation aus erster Hand

Mönchengladbach · An der Bischöflichen Marienschule berichteten Eltern aus ihrem Berufsleben. Es war die dritte Veranstaltung dieser Art in der Schule.

 Beim Berufsinformationsabend an der Bischöflichen Marienschule: Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers berichtet über die Aufgaben der Mannschaft hinter der Mannschaft.

Beim Berufsinformationsabend an der Bischöflichen Marienschule: Borussia-Geschäftsführer Stephan Schippers berichtet über die Aufgaben der Mannschaft hinter der Mannschaft.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Voraussichtlich 2019 wird Jule Zowislo ihr Abitur ablegen. Noch hat die 16-jährige Marienschülerin keine Vorstellung vom beruflichen Werdegang nach der Schulzeit. Doch sie weiß, dass sie keine Bewerbungsfristen durch Desinformation verpassen will.

Jule gehörte zur Zielgruppe des Berufsinformationsabends an der Bischöflichen Marienschule und fühlte sich dort gut aufgehoben. "Hier werden viele Möglichkeiten vorgestellt", stellte die Gymnasiastin zufrieden fest, nachdem sie die Kurzreferate von Stephan Schippers sowie der Vertreter von Malteser Hilfsdienst und Finanzamt gehört hatte. Die von ihr ausgewählten Referenten kamen aus der Elternschaft ihrer Mitschüler, sind Fachleute und zugleich vertraut mit der Schülersituation. Mit Stephan Schippers, Geschäftsführer von Borussia, Armin Fichtel, CEO der S. Oliver Group, und Norbert Miller, Geschäftsführer von Scheidt und Bachmann, zum Beispiel war die Referentengruppe hochkarätig besetzt. Auf zehn Klassenräume verteilt hatten die Referenten jeweils 25 Minuten Zeit für einen Bericht sowie zur Beantwortung der Fragen von Oberstufenschülern. "Wir laden bewusst nicht nur den Abiturjahrgang ein. Schüler entwickeln sich, Interessen und Vorlieben ändern sich. So besteht die Gelegenheit, sich ein Jahr später andere Informationen einzuholen", betonte Schulleiterin Angela Göbel. Wie sie, freute sich auch Organisatorin Katrin Hommen über eine gute Resonanz: "Wir haben expandiert. Im vergangenen Jahr hatten wir 32 Referenten, nun sind es 41 - wenn der Einführungsvortrag von Studienberaterin Katharina Feit mitgerechnet wird. Mir ist es auch wichtig zu zeigen, welche Möglichkeiten der Standort Mönchengladbach bietet. Dazu gehören die Borussia und hier ansässige große Unternehmen sowie das, was jede Stadt bietet, wie Polizei und Finanzamt," berichtete Hommen.

Zur aktuellen Berufsplanung merkte sie an, dass sich die Gymnasiasten von der großen Zahl an Studiengängen und Informationen oft erschlagen fühlen. "Ich hatte einen Schüler, der zwei Jahre lang nicht wusste, was er machen sollte. Doch an einem solchen Abend hat er für sich die Polizei entdeckt. Wenn der Abend das bringt, ist schon viel gewonnen", stellte sie fest.

Die Kurzvorträge deckten die Bereiche Gesellschaft und Recht, Gesundheit und Psychologie, Technik und Bau, Sprache und Kultur sowie Wirtschaft ab. Stephan Schippers gab auch echte Lebenshilfe. Der dreifache Vater empfahl seinen jungen Zuhörern, die "Komfortzone des Elternhauses" zu verlassen, einen eigenen Weg zu finden, sich breit aufzustellen und bereits während Ausbildung oder Studium begleitend zu informieren. "Immer spielt auch der Zufall eine Rolle. Ihr müsst dafür sorgen, dass euch der Zufall eher trifft", so Schippers.

Ralf Jüngermann, ehemaliger Redaktionsleiter der Rheinischen Post Mönchengladbach, betonte mit Blick auf die veränderten Herausforderungen an Journalismus, wie wichtig qualitätsvolle Informationsarbeit angesichts von Vorwürfen, wie "Fake News" und "Lügenpresse" ist. Die Geschwister Caroline und Peter Bolten stellten die weltweit agierende Unternehmensgruppe Aunde mit Sitz in Mönchengladbach vor. Sie wiesen auf duale Ausbildungsmöglichkeiten in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein sowie Standard-Ausbildungsberufe hin.

(RP)
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