Mönchengladbach Besucherrekord beim Fest am See

Mönchengladbach · 20 000 Besucher, so viele wie nie zuvor, kamen zum Fest am See. Der erste Tag endete mit dem Konzert der Big Maggas und einem Feuerwerk, das für Begeisterung sorgte. Der zweite Tag stand im Zeichen von Pferden und Traktoren.

 Dichtes Gedränge beim Fest am See: Mit 20.000 Besuchern verbuchten die Veranstalter einen neuen Rekord.

Dichtes Gedränge beim Fest am See: Mit 20.000 Besuchern verbuchten die Veranstalter einen neuen Rekord.

Foto: Jörg Knappe

Shakira hat keine Lust. Die amerikanische Wüstenbussarddame sitzt auf ihrer Stange am See neben dem Wickrather Schloss und guckt leicht verschlafen. "Sie fühlt sich nicht so gut", sagt Michael Schulze vom Hegering Rheydt. Viel lustiger sind da Alvidus und Lillifee. Sie sind gerade einmal 15 Zentimeter groß und als Buntfalken damit quasi ausgewachsen. Weil Shakira keine Vorführungen geben möchte, springt kurzerhand Anka ein. Sie ist ein Drahthaar und zeigt, wie ein Jagdhund Enten aus einem See holt. Natürlich wird beim Fest am See nicht wirklich gejagt. Als Entenersatz dient ein Plastikspielzeug. Weil es aber warm ist, springt Anka auch gerne ins kühle Nass hinterher. Diese Vorführung war nur ein kleiner Teil von dem, was die Besucher beim Fest am See erleben konnten. Rund 20 000 Gäste sorgten für einen Besucherrekord.

"Das Fest ist einfach lässig, das gefällt mir. Der Weg ist halt lang, aber da macht man nichts dran", sagte Norbert Gragger. Der Bäcker aus St. Gilgen am Wolfgangsee hatte im vergangenen Jahr versprochen, wiederzukommen. Er hielt Wort und freute sich, dass die Besucher ihn noch kannten. "Eben war eine Dame da, die letztes Jahr auch bei mir gekauft hat", erzählte er. In einem Holzofen bereitete er ständig neues Brot zu, das für seine Heimat typisch ist. Beim Fest am See fand es reißenden Absatz. Überhaupt hatte das Fest kulinarisch einiges zu bieten. Besonders ausgefallen waren die Kartoffelspirälchen. Für ihre Zubereitung werden Kartoffeln auf eine Bohrmaschine gesteckt und dann über eine Klinge gedreht. Die Spiralen werden anschließend frittiert und gewürzt.

Um diese und andere Köstlichkeiten zu genießen gab es einen riesigen Biergarten direkt am großen Sandplatz. "Wir haben dieses Jahr die Bänke bis an den Zaun gebaut. So können die Besucher sitzen und gleichzeitig die Vorführungen sehen", sagte Elmar Eßer von der Marketinggesellschaft der Stadt. Und zu sehen gab es einiges. So zeigten zum Beispiel Border Collies, wie sie Schafe hüten. Auf der Bühne wurde ein gewohnt gutes Musikprogramm geboten. Viele Besucher waren am Samstagabend gekommen, um die Big Maggas, eine der kultigsten Bands der Gegend, zu erleben. Bis 23 Uhr sorgten sie für Stimmung.

Anschließend zog es die Besucher an den Schlossgraben. Dort hatten Feuerwerker auf einer Breite von 100 Metern ein Lichtspektakel aufgebaut, das sich sehen lassen konnte. Das Schloss und die Parkanlage erstrahlten in bunten Farben. Immer wieder gab es Szenenapplaus. Waagerecht angeordnete Fontänen sorgten dafür, dass sich ein Wasserfall aus Feuerfunken in den Schlossgraben ergoss, während die Raketen in den Himmel stiegen. Die beeindruckende Komposition des Lichtspektakels endete in lang andauerndem Applaus.

Am Sonntag ging das Fest am See in den zweiten Tag. Nach einem ökumenischen Open-Air-Gottesdienst zog es vor allem die kleinen Besucher zu den Traktoren, die den zweiten Tag bereicherten. Geparkt auf der Allee wurden sie bestaunt und der ein oder andere Traktorfahrer bot Rundfahrten durch Wickrath an. Am Mittag begann das Sommerfest des Rheinischen Pferdestammbuchs. Zahlreiche Reitvorführungen begeisterten die Besucher, die die unterschiedlichsten Pferderassen bestaunen konnten. Wie am Vortag strömten so viele Besucher wie noch nie zuvor zum Fest. Das freute vor allem die zahlreichen Aussteller, die Mode, Dekoartikel, Hundebedarf und Gartenaccessoires zeigten. Auch die Karnevalsgesellschaft "Die Kreuzherren" verbuchte viele Besucher. "Wir sind zum ersten Mal hier und zeigen uns. Dass die Wickrather Vereine stärker eingebunden werden, ist eine prima Sache", sagte Sitzungspräsident Stefan Schmitz.

Zufrieden war auch Elmar Eßer. "Dieses Jahr hatten wir keine Probleme mit alkoholisierten Jugendlichen. Alles ist ruhig geblieben, das ist das Wichtigste", resümierte er.

(cli)
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