Mönchengladbach Betriebe melden weniger Ausbildungsplätze als noch 2016

Mönchengladbach · Das Ausbildungsjahr ist ein halbes Jahr alt, aber noch immer sind in Mönchengladbach 832 unbesetzte Ausbildungsstellen zu haben. Auch wenn diese konkrete Zahl nur eine Momentaufnahme ist, ist Angela Schoofs davon überzeugt: "Die duale Berufsausbildung bietet so viel Flexibilität und so viele Chancen. Sie ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit", sagte die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach gestern zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsmarkt. "Die duale Ausbildung ist die beste Grundlage für lebenslanges Lernen. Und wer das verinnerlicht hat, der ist auch in der Lage, sich auf neue Entwicklungen einzustellen."

Trotz der grundsätzlich guten Zahlen, die die Agentur gestern vorstellte - in Mönchengladbach ist es im Jahresvergleich zu einem Rückgang der gemeldeten Ausbildungsstellen gekommen. Bis März 2017 meldeten die Betriebe 1191 freie Plätze, im März 2016 waren es 1260. Dem stehen 1644 Bewerber gegenüber, diese Zahl ist stabil. Mit anderen Worten: Nicht für jeden Bewerber gibt es einen Ausbildungsplatz. "Wir würden uns freuen, wenn von den Betrieben noch mehr Ausbildungsplätze gemeldet würden", sagte Schoofs. Wer unversorgt ist, kann aber noch gut unterkommen. Zwar kämen im Agenturbezirk auf sechs Stellen zehn Bewerber. "Aber in Düsseldorf ist die Relation genau umgekehrt", sagte Schoofs.

Generell war die Chance, in Mönchengladbach einen Job zu finden, sehr lange Zeit nicht mehr so gut wie jetzt. Die Zahl der Arbeitslosen stieg zwar im Monatsvergleich leicht an auf 13.424, damit erhöhte sich auch die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent. Allerdings waren es im März 2015 noch 15.069 Arbeitslose in der Stadt. Die Zahl der gemeldeten offenen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen ist wieder gewachsen auf fast 1500 in diesem Monat. Lässt man die Spitzen der vergangenen Jahre heraus, in denen Zalando extrem viele Arbeiter einstellte, ist das ebenfalls ein Spitzenwert. "Wir sind wirklich auf einem ganz hohen Niveau", sagte Schoofs. "Der Arbeitsmarkt bietet inzwischen auch Menschen eine Chance, die noch vor zwei Jahren keine Perspektive hatten." Generell seien die Vermittlungschancen für Fachkräfte mit abgeschlossener Ausbildung brillant, aber auch Männer und Frauen ohne formalen Berufsabschluss, die aber persönliche Kompetenz mitbringen, hätten in Service und Dienstleistung hervorragende Chancen auf einen Arbeitsplatz. Gastgewerbe, Gastronomie, Lebensmittel-Einzelhandel - "das sind die Branchen, in denen es jetzt richtig spannend wird", so Schoofs.

(RP)
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