Mönchengladbach Betrug: Ex-Unternehmer vor Gericht

Mönchengladbach · Weil der Mönchengladbacher (44) im Prozess vor der Wirtschaftsstrafkammer nach wie vor schweigt, müssen die Betrugsopfer aussagen. Als Geschäftsführer verschiedener Firmen soll der Angeklagte 2004 bis 2006 betrügerische Geschäfte vor allem über das Internet betrieben haben.

Dabei soll er auch mit Fahrzeugen gehandelt haben. So bot er auf einer Internetseite Neufahrzeuge unter Marktwert an. Anzahlungen soll er für sich behalten haben. Die Autos sahen die Besteller nie. Ein Mann erinnerte sich gestern an die Anzeige des Angeklagten bei Ebay. "In der Wohnung des Gladbachers schlossen wir einen Privatleasingvertrag", so der Zeuge. Er zahlte für den BMW eine Mietkaution von 1200 Euro. Für jeden Monat war eine Leasingrate von 250 Euro vereinbart.

Die Raten habe er immer bar gezahlt, aber nie eine Quittung bekommen, so der Zeuge. Plötzlich wollte der Ex-Geschäftsführer das Fahrzeug zurück. Doch das wollte der Leasingpartner nicht. Danach sei er von dem Angeklagten bedroht worden: "Mit mehreren Russen tauchte der auf, die würden keinen Spaß verstehen, ich sollte den BMW zurückgeben." Am Ende verschwand der Wagen am 17. Juni 2005 von seinem Parkplatz. Der Angeklagte hatte ihn abgeholt, wie er damals ungerührt zugab. "Im Fahrzeuge waren alle Vertragsunterlagen - was sollte ich machen", erinnerte sich der Zeuge gestern.

Laut Anklage hat der Gladbacher auch als Betreiber einer Bauträgerfirma zur Errichtung von Fertighäusern seine Geschäftspartner geschädigt. Offenbar beauftragte er dabei zahlreiche Firmen mit Bauleistungen, ohne sie zu bezahlen. Ein Betrugsopfer erinnerte sich gestern an 8000 Euro für einen Zaun, die er dem Angeklagten gegeben habe. "Er lieferte weder den Zaun, noch gab er die 8000 Euro zurück", so der Zeuge. Einen ähnlichen Fall schilderte ein Bauingenieur aus Köln: "Die Rechnung über 1500 Euro für eine Statik ist bis heute unbezahlt." Der Prozess wird fortgesetzt.

(RP)
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