Mönchengladbach Bezirksvorsteher möchte Blumenkorso weiter aufwerten

Mönchengladbach · Alle zwei Jahre zieht der Blumenkorso durch Rheydt. Sonntag wäre es wieder so weit gewesen – eigentlich. Die Baustellen am Marktplatz und am Marienplatz hatten jedoch das Rheydter City-Management dazu veranlasst, den Umzug abzusagen.

 Blumenschmuck in Beeten gab es beim Blumensonntag in Rheydt.

Blumenschmuck in Beeten gab es beim Blumensonntag in Rheydt.

Foto: Raupold

Alle zwei Jahre zieht der Blumenkorso durch Rheydt. Sonntag wäre es wieder so weit gewesen — eigentlich. Die Baustellen am Marktplatz und am Marienplatz hatten jedoch das Rheydter City-Management dazu veranlasst, den Umzug abzusagen.

"Und das war die richtige Entscheidung", sagte Peter Felten, Vorsitzender der Interessengemeinschaft. "Kunstwerke dürfen nicht an einer Baustelle vorbeiziehen, das wäre absurd", erklärte er.

Gefeiert wurde trotzdem, und Blumenschmuck gab es natürlich auch — statt auf vier Rädern ganz klassisch in Beeten auf dem Harmonieplatz. Dort verriet Gärtner Harald Hörchens das Rezept für den perfekten Schmuck am Rheydter Blumensonntag: "Diese Beete haben wir mit Kokosrohren angelegt, dort vorne stehen kleine Kiefern und da ein Bambusstrauch. Das Wasserspiel in der Mitte des Platzes zieht die meisten Menschen an. Und das Wichtigste sind natürlich die bunten Blumen." Gelbe, orange und rote Blüten zieren den Platz. "Passend zu den Farben des Herbstes", erklärte der Gärtner, auch wenn Temperaturen um 30 Grad den Jahreszeitenwechsel noch in weiter Ferne vermuten ließen. "Eigentlich ist es ein wenig zu warm", bemängelte Peter Felten, "denn bei diesem Wetter gehen viele lieber ins Freibad."

Erinnerungen an 1961

Mit der Anzahl der Menschen, die trotzdem in die Innenstadt kamen, konnte Felten jedoch zufrieden sein: Auf den Außenterrassen der Cafés blieb kaum ein Platz frei, vor der großen Bühne mit Live-Musik an der Stresemannstraße drängten sich die Besucher, und an den Rolltreppen der Shopping-Galerie staute es sich zeitweise. Wolfgang Mika fühlte sich an die Zeit der ersten Blumensonntage erinnert. "Seit 1961 kommen meine Frau und ich hierhin", erzählte er. Damals strömten noch hunderttausende Besucher aus der gesamten Region in die Rheydter City. "Eine Zeit lang hatten wir eine Wohnung an der Mühlenstraße. Da konnten wir unsere Fensterplätze quasi verkaufen, so groß war der Andrang", erinnerte sich Wolfgang Mika, und blickte schon voll Vorfreude auf das Jahr 2014. "Dann soll der Korso erstmals wieder rollen", gab Karl Sasserath bekannt. Und das, so der Bezirksvorsteher, sei für Rheydt und ganz Gladbach auch wichtig. "Der Blumensonntag ist der Ausdruck eines starken Wir-Gefühls. Vor allem der Korso bringt die Leute zusammen. Kindergärten, Schulen und Vereine sind daran beteiligt", erklärte Sasserath, der sich vom Blumensonntag auch in Zukunft großes Potenzial verspricht. "Der Korso sollte als zweitgrößte Aktivität nach dem Veilchendienstagszug etabliert werden", forderte er. Sasserath sieht darin die Chance, beide Stadtkerne näher zusammenzubringen. "Dieses Fest ist schließlich keine Rheydter, sondern eine gesamtstädtische Aktivität."

(baka)
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