Big Air Festival 2016 Auf das Rampenfieber folgt das Tourfieber

Mönchengladbach · Jetzt kann die Radsport-Elite kommen: Mit dem ersten Arag Big Air Freestyle Festival hat Mönchengladbach gezeigt, dass es Sportveranstaltungen erster Güte auszurichten vermag. Die Wintersportler freuen sich bereits auf die Neuauflage 2017.

Der Wintersport-Zirkus zieht seit Sonntag weiter — der Abbau der 49 Meter hohen und 120 Meter langen Rampe im Sparkassenpark hat bereits begonnen. Aber die Snowboarder und Freestyle-Skifahrer dürfen Ende 2017 gerne wiederkommen - und werden das auch. Mindestens vier weitere Male, denn so lange laufen die Verträge über das Arag Big Air Freestyle Festival zunächst. "Ich freue mich ehrlich gesagt schon sehr auf nächstes Jahr hier", sagte Lisa Zimmermann, das deutsche Freeski-Ass, die beim Weltcup am Freitag "nur" Dritte wurde — im Rahmen der -Wintersport-Berichterstattung der ARD-Sportschau. Angesichts der großen, heimischen Kulisse - und der Erwartungshaltung - sei sie erstmals überhaupt unter Druck gestanden und nervös gewesen. Nächstes Jahr bekommt sie also eine neue Chance in Gladbach.

 Bereits am Sonntag hat der Abbau der Rampe im Sparkassenpark begonnen. Der Schnee soll wie eine Lawine zu Tal rutschen, das Gerüstmaterial kann wiederverwendet werden.

Bereits am Sonntag hat der Abbau der Rampe im Sparkassenpark begonnen. Der Schnee soll wie eine Lawine zu Tal rutschen, das Gerüstmaterial kann wiederverwendet werden.

Foto: Raupold, Isabella

Für die Veranstalter hat allerdings schon das erste Jahr die Erwartungen übertroffen. Knapp 20.000 Besucher wurden vermeldet — nahezu ausverkauft. Michael Hilgers vom Sparkassenpark war hellauf begeistert, von "Festivalstimmung pur" sprachen August Pollen, Chef des Organisationskomitees, und sein Kollege Johannes Janz von der Skihalle Neuss. "Wir sind wirklich überwältigt von diesen beiden Tagen. Der erste Tag war schon der Hammer, aber der Samstag war richtig fett. Die Sportler sind super happy mit der Rampe, und haben hier richtig guten Sport gezeigt."

Leider keine deutschen im Finale

Big Air Festivals 2016 in Mönchengladbach: Bilder vom Finale
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Das Finale des Big Air Festivals 2016 in Mönchengladbach

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Foto: Ilgner Detlef

Einziger kleiner Schönheitsfehler aus sportlicher Sicht: Beim Snowboard-Weltcup am Samstag gab es keine deutschen Finalisten. Aber zumindest bei den Damen ging der erste Platz an die Nachbarn: Die Österreicherin Anna Gasser holte den Sieg. Cheryl Maas aus den Niederlanden hingegen ließ für einen Moment den Atem bei Publikum und Moderatoren stocken: Beim letzten Durchlauf stürzte sie, stand erstmal nicht auf. Sanitäter eilten zur Sportlerin, ernsthaft verletzt hatte sie sich dem ersten Anschein nach jedoch nicht, ein blaues Auge und kleine Verletzungen im Gesicht waren aber zu erkennen.

Die Sportfreunde Stiller beim Big Air Festival 2016 in Gladbach
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Die Sportfreunde Stiller beim Big Air Festival

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Foto: Ilgner Detlef

Insgesamt mussten im Laufe des Wochenendes zwei Springer vom Roten Kreuz, das mit dem Sanitäts- und Rettungsdienst betraut worden war, zur weiteren Versorgung in Mönchengladbacher Akutkrankenhäuser transportiert werden. Auch die rund zehn durch das Event angefallenen Transporte mit Krankenwagen, Rettungswagen und dem Notarzteinsatzfahrzeug in umliegende Kliniken führte das Rote Kreuz durch. Knapp 40 Behandlungen gab es an den drei Veranstaltungstagen. "Mit bis zu 65 Einsatzkräften gleichzeitig war Big Air für uns eine der größten Veranstaltungen in diesem Jahr", resümierte Volker Jahn, der sich als Abschnittsleiter um die medizinische Versorgung der Zuschauer kümmerte.

Die 130 Tonnen Stahl, die das Gerüst der Rampe bildeten, werden nun zeitnah vom Schweizer Gerüstbauer Nüssli wieder abgebaut, das Material kann danach für andere Projekte wiederverwertet werden. Und der Schnee? Der wurde zum Anfrieren auf Folien und im oberen Bereich der Rampe auf Tauen aufgebracht. Zieht man diese heraus, soll er wie eine kalkulierte Lawine ins "Tal" rutschen und dann neben dem Stadion tauen. "Je nach Temperaturen werden wir also noch einige Zeit ziemlich viel Schnee im Nordpark haben", sagte Hilgers. Die Sportstadt Gladbach muss aber nicht bis Dezember 2017 auf das nächste Highlight warten - nach dem "Rampenfieber" ist bald "Tourfieber" angesagt.

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