Mönchengladbach Bingo-Erlaubnis für zwei Jahre

Mönchengladbach · Die Kölner Bezirksregierung verspricht Altenheimen eine rasche Genehmigung. In Mönchengladbach geht man weiter davon aus, dass Bingo legal ist.

Mönchengladbach: Bingo-Erlaubnis für zwei Jahre
Foto: pixabay

Fröhliche Bingo-Runden wird es bald auch wieder in Kölner Seniorenheimen geben. Das hat zwar etwas gedauert, weil die Zahlenlotterie dort als "illegales Glücksspiel" eingestuft wurde, aber gestern gab es für die Domstädter die erlösende Nachricht: Die Bezirksregierung Köln will Bingo in Altenheimen für zwei Jahre genehmigen.

In Mönchengladbach pfeift man auf solch bürokratischen Hickhack. Hier dürfen die Senioren wie eh und je lustig zocken (wir berichteten). Schließlich geht es um Einsätze im Centbereich und Gewinne, die meistens in Schokoladenform überreicht werden. Aber zur Vorsicht wurde nach unserer Berichterstattung dann doch bei der Bezirksregierung Düsseldorf angefragt, wie man es denn dort halte mit dem Glücksspiel. Ergebnis: "Wir haben von der Bezirksregierung kein deutliches Signal erhalten, dass wir uns anders verhalten sollen", sagt Stadtsprecher Wolfgang Speen.

In Köln hätte man das harmlose Bingo, das sich zum Riesen-Aufreger aufpumpte, auch lieber schnell von der Backe. "Bezirksregierung Köln legalisiert Bingo im Seniorenheim", meldete die Behörde gestern. Den Bingo-Nachmittagen stehe nichts mehr im Weg, und die Genehmigung nach § 14 des Glücksspielstaatsvertrags könne von der Bezirksregierung unbürokratisch in den nächsten Tagen erteilt werden, heißt es in einer knappen Pressemitteilung. Und: "Die Genehmigung wird zunächst auf zwei Jahre befristet, da eine unbefristete Laufzeit nicht möglich ist."

Also, so einfach ist es dann doch nicht. 2020 muss eine neue Genehmigung beantragt werden. Tatsächlich können Bingo-Spiele rein rechtlich gesehen unter "illegale Glücksspiele" fallen, zum Beispiel, wenn die Lotterie regelmäßig stattfindet. Das ist in der Regel so. Bingo-Nachmittage werden in Altenheimen oft am schwarzen Brett angekündigt. Es gäbe Kniffe, aus dem illegalen ein legales Spiel zu machen. Aber trotzdem will der Chef der städtischen Altenheime, Helmut Wallrafen, so weitermachen wie bisher. Er findet, dass man eher die Gesetze ändern müsse, als den alten Menschen ihr kleines Vergnügen zu verbieten.

Und auch Leser schickten Kommentare wie: "Wenn man den kleinen Spaß auch noch verbietet, dann sind wir hier wirklich am Ende der Fahnenstange der Idiotie angekommen..." und "Wenn man aber auf Promifeste schaut, die als Wohltätigkeit getarnt sind, wo teuere Autos oder Luxusreisen verlost werden. Bei Tafeln Schokolade macht man einen Aufstand, als würde da im Hinterzimmer verbotenerweise gepokert."

(gap)
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