Mönchengladbach Blaue Radlerlinie ist fast finanziert

Mönchengladbach · Innerhalb der nächsten Monate soll eine neue Straßenmarkierung realisiert werden, die Fahrradfahrer vom Gladbacher zum Rheydter Hauptbahnhof führt. Mit einer Crowdfunding-Aktion suchen die Initiatoren derzeit noch nach Spendern.

 Die Fahrradroute beginnt am Hauptbahnhof...

Die Fahrradroute beginnt am Hauptbahnhof...

Foto: Raupold

Ein Mammutprojekt soll es nicht werden, dafür aber ein Startschuss zur Verbesserung des Radverkehrs in Mönchengladbach: die "blaue Linie", eine etwa vier Kilometer lange Straßenmarkierung, die Radfahrer zuverlässig vom Gladbacher zum Rheydter Hauptbahnhof führen soll. Auf der Crowdfunding-Plattform der Volksbank wirbt der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) derzeit um finanzielle Unterstützung. Und es sieht gut aus. 84 Spender haben inzwischen schon rund 3000 Euro beigesteuert. Damit kann die "blaue Linie" bereits innerhalb der nächsten Monate realisiert werden.

Bei der Vorplanung war der Masterplan-Verein MG 3.0 behilflich, der zusammen mit Gladbacher Agenturen an der Illustration der neuen Route gearbeitet hat. 52 Tage läuft die Crowdfunding-Aktion noch. Auf der Internetseite der Volksbank wird das Projekt ausführlich erklärt. Eine Animation zeigt, wie die "blaue Linie" Radfahrer zukünftig von Bahnhof zu Bahnhof lotsen soll. Bereits im Februar 2015 hatte der Stadtrat mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Nahmobilität beschlossen. Zuvor hatte der ADFC gemeinsam mit den Bürgern ein Konzept in Form eines sogenannten Knotenpunktnetzes erarbeitet, das die Radfahrer auf ihrer Tour über durchnummerierte Infotafeln zu den jeweiligen Standorten leitet. "Die blaue Linie soll nun ein Leuchtturmprojekt für weitere Schritte sein", sagt Thomas Claßen vom Vorstand des ADFC Mönchengladbach. "Wir wollen etwas zur Verbesserung der Radwege in unserer Stadt beitragen und demonstrieren, dass man auch mit einfachen Mitteln schon sehr viel bewirken kann." Eine Bodenmarkierung sei für die Verkehrsteilnehmer auffälliger als zusätzliche Straßenschilder. Eine Überlappung mit anderen Verkehrszeichen ist nicht zu befürchten. "Die genaue Linienführung wird von Verkehrsexperten entwickelt und muss auch nicht exakt auf der Straße oder auf dem Radweg verlaufen", sagt Claßen. "Sie kann auch an der Seite gezogen werden. Die Hauptsache ist, dass sie gesehen wird." Und warum Blau? "Orange, Rot und Weiß scheiden aus, weil sie bereits den üblichen Verkehrszeichen zugeordnet sind." Außerdem sei Blau ebenfalls eine markante Signalfarbe. Claßen freut sich über den großen Zuspruch, den das Projekt derzeit von den Gladbachern erfährt. "Die Spendensumme setzt sich aus vielen Kleinbeträgen zusammen", sagt er. "Es gibt jedoch auch Beiträge in Höhe von mehreren hundert Euro." Die Verwaltung hat zugesagt, sämtliche notwendigen Vorbereitungen für die neue Bodenmarkierung zu treffen und die Route anschließend einzurichten. "Das Projekt hat definitiv unsere volle Unterstützung" versichert Stadtsprecher Dirk Rütten. "Allerdings sind wir aktuell noch nicht in den Startlöchern." Bevor die "blaue Linie" gezogen werden kann, müsse man zunächst die gesamte Strecke sorgfältig prüfen und gegebenenfalls auch verkehrstechnische Anpassungen vornehmen. "Dazu arbeiten wir eng mit der Polizei und den Straßenverkehrsbehörden zusammen." Dass die "blaue Linie" jedoch schon bald Wirklichkeit werden wird, dem stehe aus Sicht der Verwaltung nichts im Weg.

 ...und endet nach vier Kilometern am Bahnhof in Rheydt.

...und endet nach vier Kilometern am Bahnhof in Rheydt.

Foto: Raupold

Wer im Rahmen des Crowdfunding-Projektes der Volksbank Mönchengladbach für die neue Fahrradroute spenden möchte, kann sich im Internet unter www.voba-mg.viele-schaffen-mehr.de/fahrradroute registrieren. Spender können durch ihre Beiträge auch Preise gewinnen, etwa ein kostenloses Jahresabonnement des ADFC-Magazins "Rad am Niederrhein" (ab fünf Euro) oder eine Rikscha-Fahrt (ab 100 Euro).

(mro)
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