Mönchengladbach Briten sparen durch Aufgabe des JHQ 50 Millionen Pfund im Jahr

Mönchengladbach · Wer der Künstler war oder ist und wann er das Bild zeichnete, kann Helen Ross nicht sagen. "Es muss aber lange her sein", sagt die Webmasterin der im JHQ angesiedelten Internetseite bfgnet.de, die die britischen Truppen in Deutschland zum Thema hat.

 Diese Zeichnung eines gewissen H. Cutler zeigt das "Big House", das Wahrzeichen des Rheindahlener Militärkomplexes. Die Internetseite bfgnet.de illustriert damit den Abzug der britischen Truppen.

Diese Zeichnung eines gewissen H. Cutler zeigt das "Big House", das Wahrzeichen des Rheindahlener Militärkomplexes. Die Internetseite bfgnet.de illustriert damit den Abzug der britischen Truppen.

Foto: bfgnet.de

Gemeint ist die oben abgebildete Zeichnung eines gewissen H. Cutler. Zu betrachten ist darauf das "Big House", das zentrale Wahrzeichen des Militärkomplexes in Rheindahlen. Bfgnet.de hat es seit kurzem auf die Seite gesetzt, um damit die Abschiedszeremonien der Briten aus Mönchengladbach zu illustrieren, die Mitte dieses Monats über die Bühne gingen.

Auch auf gov.uk, der Seite der britischen Regierung, findet sich ein umfangreicher Eintrag über den Abzug aus der Vitusstadt. Auch wenn die sentimentale Note überwiegt, zeigt eine Zahl doch ganz deutlich, was die Aufgabe der "Stadt in der Stadt" für das britische Verteidigungsministerium bedeutet: Laufende Kosten von rund 50 Millionen Pfund im Jahr spare man dadurch ein, heißt es. Das entspricht rund 58,2 Millionen Euro. Für die Briten ist die Aufgabe der Headquarters eine logische Konsequenz, nachdem im Jahr 2010 bereits die schnelle Eingreiftruppe ARRC das Gelände gen Großbritannien verlassen hatte und das Hauptquartier der Streitkräfte in diesem Jahr nach Bielefeld verlegt wird.

Eine sehr enge Verbindung zu den deutschen Nachbarn sei entstanden, heißt es in der Würdigung: "Und in den benachbarten Dörfern und der nahe gelegenen Stadt Mönchengladbach wird echte Trauer über die Schließung empfunden." Auch den Zivilisten, die bis zu 40 Jahre im HQ arbeiteten, wird gedankt: "Ein zweijähriges Umschulungsprogramm hat den Verlust der Arbeitsplätze gelindert." Major General John Henderson, Befehlshaber der britischen Truppen in Deutschland, wird wie folgt zitiert: "Es ist das Ende einer Ära. Definitiv wird hier eine Seite der Geschichte umgeblättert." Er dankte den Gladbachern dafür, "dass sie uns in ihren Stadt aufnahmen und uns durch Dick und Dünn unterstützt haben."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort