Mönchengladbach Bruderschaften auf der Nachtwallfahrt nach Hehn

Mönchengladbach · Glaubensbekenntnis und gemeinschaftliches Glaubenserlebnis bedeutet den Schützen die Nachtwallfahrt zum Marienheiligtum in Hehn. Der Tradition entsprechend sammelten sich die Bruderschaften aus der Innenstadt und Korschenbroich wieder kurz vor Ostern in der Speicker Pfarrkirche, um sich gemeinsam auf den Weg zu machen.

 Die Bruderschaften sammelten sich vor der Pfarrkirche und machten sich auf den Weg zum Heiligtum in Hehn.

Die Bruderschaften sammelten sich vor der Pfarrkirche und machten sich auf den Weg zum Heiligtum in Hehn.

Foto: Joerg Knappe

Die Schützenbrüder aus den Außenbezirken zogen sternförmig direkt nach Hehn. Hier wurden alle von Pfarrer Manfred Riethdorf und dem Korschenbroicher Pfarrvikar Herman-Josef Schagen zum gemeinsamen Gottesdienst empfangen. "Seit 1883 knüpfen wir mit der Nachtwallfahrt an einen Brauch aus den 1930er Jahren an. Damals war das ein stiller Protest gegen den Nationalsozialismus", erklärte Horst Thoren. Der Bezirksbundesmeister dankte zur Andacht in Speick der ehemaligen Oberbürgermeisterin Monika Bartsch, Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners und Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings, dass sie durch ihr Kommen den bruderschaftlichen Gedanken unterstützten.

Im Leitwort "Sei bei mir alle Tage" bezogen sich die Schützen auf das von Papst Franziskus ausgerufene Wort zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. "Wir bitten bei unserem Pilgergang um Gottes Wegbegleitung und wollen selbst Wegbegleiter sein für Menschen, die Hilfe brauchen, für Freunde, die gestützt werden müssen, für Einsame und Kranke - ein Jeder nach seinen Möglichkeiten", so Thoren.

Für die Bezirkskönigsgruppe trug Frank Mösges das Friedenskreuz des Bezirksverbandes voran. Seit den Anfängen der Nachtwallfahrt immer dabei, reihte sich auch Gerd Windeln ein. Die Gebete auf dem Weg und im Gottesdienst galten namentlich auch den Erkrankten Präses Johannes van der Vorst, Bruderschaftsfreund Heinz-Josef Esser und Bezirksminister Kurt Kochen. Etwa 600 Schützen wurden in Hehn von der St. Michaels Bruderschaft willkommen geheißen. Pfarrer Riethdorf lobte "das wunderbare Brauchtum".

In der Predigt bezog er sich auf die Jünger aus Emmaus, die sich ebenfalls auf den Weg gemacht hätten. Der Geistliche mahnte, im Gespräch zu bleiben, so dass kein Mensch verlorenginge. An die Schützen richtete er den Appell: "Stärken Sie. Richten Sie auf. Das Schützenwesen heißt Brauchtum, weil wir es brauchen". Auf den Leitsatz abgestimmt, war die Kollekte für das Hospiz St. Christophorus bestimmt, das Wegbegleitung für die letzten Tage gibt.

(RP)
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