Mönchengladbach Bundestagswahl: Merkens ist Direktkandidat der Linken

Mönchengladbach · Es ist eine überraschende Personalie - aber eine mit Charme: Die Linken schicken Sebastian Merkens als Direktkandidaten in den kommenden Bundestagswahlkampf. Der ist bisher zwar in Sachens Parteipolitik ein eher unbeschriebenes Blatt, aber in der Stadt trotzdem bekannt wie ein bunter Hund: Der gelernte Erzieher hat langjährige Erfahrung als Leiter eines Jugendzentrums, ist aktuell im Bereich der unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlinge tätig und engagiert sich für die Belange junger Menschen als Vorsitzender im hiesigen Stadtjugendring.

 Sebastian Merkens tritt für die Linkspartei an.

Sebastian Merkens tritt für die Linkspartei an.

Foto: Linke MG

Zudem ist Sebastian Merkens einer, der sich einmischt: Schon 2011 beschrieb er, als Leiter des katholischen Jugendhauses am Martinshof in Pongs, im RP-Interview, wie Salafisten schleichend Jugendzentren unterwandern, kritisierte in diesem Zusammenhang die mangelnde Unterstützung der Kirchen und fordert eine öffentliche Debatte. Seitdem hat er sich den Ruf eines Experten in der einschlägigen Präventionsarbeit erarbeitet, dessen Einschätzungen bei Fortbildungen und Fachtagungen Gehör finden. "Menschen, die das Gefühl haben, wertlos zu sein oder tatsächlich in der Gesellschaft ausgegrenzt worden sind, bieten ideale ,Rekrutierungsvoraussetzungen' für Extremisten jeglicher Art", sagt Merkens.

Im Wahlkampf wolle er mit dem Credo auftreten, die Würde des Menschen in den Mittelpunkt des politischen Handelns zu rücken. "Kommunen bieten die Möglichkeit der direkten Erfahrung demokratischer Prozesse in unserer Gesellschaft, und die Bundespolitik hat hierfür die Voraussetzungen zu schaffen", sagt der Direktkandidat.

(RP)
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